Die Bekehrung des Joseph Stalin vom Christentum

Am Ende des 19. Jahrhunderts fielen die Bücher von Strauß, Renan und Tolstoi in die Hände eines angehenden Priesters in Georgien. Mit verheerenden Auswirkungen!

Der siebzehnjährige Josef Dschughaschwili bereitete sich an der führenden Bildungseinrichtung von Georgien, dem orthodoxen Priesterseminar in Tiflis, auf eine Laufbahn als Geistlicher vor. Doch was atheistische und liberaltheologische Philosophen und Literaten über Jesus herausgefunden zu haben schienen, ernüchterte ihn zutiefst. Der biblische Erlöser war aus ihrer Sicht historisch unglaubwürdig und die Weltrettung eine rein irdische Angelegenheit, die die Menschen selbst erledigen mussten.

Im Sozialismus fand er seine neue Lebensaufgabe.

Bald ließ er sich «Stalin» nennen, «Der Stählerne».

Er schrieb Geschichte als einer der größten Massenmörder aller Zeiten.

Der Glaubensverlust des Josef Stalin ist ein extremes Beispiel dafür, was die «liberale» Theologie anrichtete. Die materialistisch-idealistische Philosophie und die rationalistisch-protestantische Theologie made in Germany haben ganze Generationen spirituell kontaminiert und eine seelische Wüste geschaffen, die nichts hervorbrachte als unheilvolle Fata Morganas. So wie Goethes Faust das arme Gretchen erst verführt, und dann ins Unglück gestürzt hatte, so richteten seine akademischen Brüder im Geiste, mittelbar Millionen von Menschen zugrunde. 

Und die führenden Kommunisten haben Gott ja gar nicht ersetzt. Sie haben sich nur selbst zum Gott gemacht. In fast allen kommunistischen Ländern trat an die Verehrung eines transzendentalen Gottes, die Verehrung des kommunistischen Führers. Auch Stalin lies sich auf diese Weise verehren.

Großmonument Mansudae: Doppelstatue von Kim Il-sung und Kim Jong-il in Nordkorea. Von J.A. de Roo – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0