Gilgal Refaim und die Riesen der Bibel

Der Megalithkomplex Gilgal Refaim, Rad der Riesen, befindet sich im zentralen Golan, etwa 16 km östlich des See Genezareth, auf einem Basaltplateau. Seine Bedeutung und Entstehung ist völlig rätselhaft. Warum haben die Erbauer 37 Tonnen von Steinen gesammelt und sie sorgfältig in Kreisen angeordnet.

Von ZeevStein – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Das Bauwerk besteht aus vier konzentrischen, als Wälle entwickelten Kreisen um ein zentrales Steingrab. Als Baumaterial dient der anstehende Basalt in Größen vom Feldstein bis zu mehrere Tonnen schweren Megalithen.[2] Der Außenkreis hat etwa 150 Meter Durchmesser. Die Wälle sind bis zu 3,5 Meter breit und partiell bis zu einer Höhe von 2,5 Metern erhalten. Sporadische radiale Verbindungen zwischen den Kreisen erzeugen eine labyrinthartige Struktur. Zwei Zugänge liegen im Nord- und im Südosten.

Im Zentrum der Kreise liegt ein etwa sechs Meter hoher Steinhügel aus unregelmäßigen Steinen. Sein Durchmesser beträgt 25 Meter. Er hat die Form eines Kegelstumpfes und ist von einem Steinkranz umgeben. Im Innern liegt eine runde Kammer von zwei Metern Durchmesser, zu der ein schmaler Gang führt. Die Kammer besteht aus großen, leicht einwärts geneigten Steinplatten, auf denen zwei Decksteine mit einem Gewicht von jeweils 5,5 Tonnen liegen. Die Kammer wurde bereits in der Antike beraubt. Bei den Grabungen konnten nur noch ein paar Artefakte, darunter goldene Ohrringe und bronzene Pfeilspitzen, gefunden werden.

Nach Barry Chamish1, der die Anlage untersucht hat, ist ein Merkmal der Ringe besonders faszinierend: Die Frage nach dem Sinn zweier großer Öffnungen in der Art von Eingängen, einer in Richtung Nordosten, und der andere nach Südosten hin.

1968 entdeckten die Professoren Yonathan Mizrahi vom Department of Anthropology der Harvard-Universität und Prof. Anthony Aveni von der Colgate Universität in Madison County im US-Bundesstaat New York, dass 3000 v. Chr. die ersten Strahlen der Sonnensonnenwende durch die genannte nordöstliche Öffnung geschienen haben müssen, wie sie von dem zentralen Hügelgrab aus gesehen werden konnten. Zur gleichen Zeit erlaubte die südöstliche Öffnung einen direkten Blick auf Sirius.

Demnach war eine Funktion der Steinkreise ein astronomisches Observatorium und ein Sternenkalender.

Das Gilgal Refaim ist der einzige megalithisch-astronomische Komplex auf der Erde, der aus losen Steinen errichtet wurde.

In der weiteren Umgebung der Kreise wurden hunderte von Dolmen gefunden, die jenen in Nord-Britannien und Frankreich ähnelten. Die größten Dolmen-Steine wiegen über 50 Tonnen und sind sieben Meter hoch. Innerhalb eines Teiles der Dolmen wurden Gräber gefunden, jedoch nicht überall. Beerdingungen waren also nicht der einzige Zweck dieser Anlagen.

Chamish merkt an, dass die ansässigen Nomaden-Stämme jener Zeit auch nur im Entferntesten ähnliche Monumente errichteten. Sie seien dazu technologisch auch gar nicht in der Lage gewesen, solche Monumente zu errichten. Doch wer waren dann die Errichter?, fragt sich Chamish.

Er kommt zum Schluss, dass die in der Bibel erwähnten Riesen die Errichter dieser Gebilde waren. In der 1. Buch Mose 14:5 heißt es, dass die Refaim einen Platz, der Ashtherot Karnamim genannt wurde, bewohnten. Nur etwa 15 Kilometer von dem Steinkreis entfernt, befindet sich der Ort einer alten kanaantischen Stadt namens Ashtherot, die nach der kanaanitische Göttin des Krieges und sinnigerweise gleichzeitig der Liebe benannt wurde. Ashtherot war der kanaanitische Name für den Planet Sirius, von dem der hebräische Name Esther abgeleitet ist.

Im Buch Joshua lesen wir, dass der König Og von Bashan der letzte der Refaim, der in Ashtherot (Astharoth) lebte, über ein Territorium regierte, das bis zum Berg Hermon im Norden reichte.

Dann das Gebiet Ogs, des Königs von Baschan, von dem Überrest der Rephaiter, der in Astarot und Edrei wohnte

Josua 12,4

Im 1. Buch der Chronik erfahren wir, dass der halbe Stamm Manasse später “Golan” in Basan und Astharoth mit seinen Vorstädten bewohnte.

Den Söhnen Gersoms: vom Geschlecht des halben Stammes Manasse: Golan in Baschan und seine Weideplätze, und Astarot und seine Weideplätze;

1. Chronik 6,56

In 5. Buch Mose lesen wir, das König Og angegriffen und besiegt wurde,

(Denn nur Og, der König von Baschan, war von dem Überrest der Rephaiter übrig geblieben

5. Mose 3,11

Im gleichen Kapitel (V. 9) steht, dass die Sidonier den Berg Hermon “Sirjon” (bzw. “Sirion”) nannten.

Im 5. Buch Mose heißt es weiter, dass die Refaim ein großer und kraftvoller Stamm wurden, “so groß wie die Anakim-(Riesen)”. Die “Anakim” heißen auf Deutsch Enakiter

Das war ein großes, starkes hohes Volk wie die Enakiter; und der HERR vertilgte sie vor ihnen und ließ sie ihr Land besitzen, dass sie an ihrer Statt da wohnten.” (5.Mose 2:21) Und: “Man hielt sie auch für Riesen gleichwie die Enakiter;(…)”

5. Mose 2,11,17

In 1. Chronik heißt es

Abermals ward ein Streit zu Gath. Da war ein großer Mann, der hatte je sechs Finger und sechs Zehen, die machten vierundzwanzig, und er war auch von den Riesen geboren. Und höhnte Israel. Aber Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, schlug ihn. Diese waren geboren von den Riesen zu Gath und vielen durch die Hand Davids und seiner Knechte.”

1. Chronik 20,6-8)
  1. Barry Chamish, “Return of the Giants”, Sun Lakes, AZ 2000 ↩︎