Das Anbringen der Kaiserehrung
Philo von Alexandrien berichtet folgende Episode:
Das Volk von Jerusalem empörte sich darüber, dass der oberste Römer in Judäa vergoldete Schilde am Palast des Herodes anbringen ließ, um seinen Kaiser Tiberius zu ehren.
Eine solche Anerkennung war nichts Ungewöhnliches. Auf den Schilden befand sich in der Regel keine bildliche Darstellung, sondern meist nur eine Inschrift, die den Geehrten und den Stifter angab. Wahrscheinlich war es die Nähe zum Kaiserkult, die das Volk aufbegehren ließ.
Man kann wie immer darüber streiten, ob Pilatus mit dieser für Römer nicht unüblichen Ehrung provozieren und Macht demonstrieren wollte. Oder unterschätzte er schlicht die Wirkung seiner Tat? Fest steht, dass er wohl nach einer Beschwerde lokaler Potentaten in Rom einlenkte, die Schilde abnehmen und stattdessen in Caesarea anbringen ließ.