Zu Beginn des Lukasevangeliums wird uns von Zacharias und Elisabeth berichtet, die kinderlos alt geworden waren.
Und sie (Zacharias und Elisabeth) hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in fortgeschrittenem Alter.
Lukas 1,7
Beide waren fromm und Zacharias lebte wie es Gott gefiel, obwohl ihm das Leben entscheidendes vorenthielt.
Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. Wohl dem Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit den Widersachern reden im Tor.
Psalm 127,3-5
In 1. Mose 30,23 wird Kinderlosigkeit sogar als Strafe Gottes bezeichnet.
Wie gehen wir damit um, wenn uns das Leben Dinge vorenthält, die gut sind, für die wir geschaffen sind und die auch in der Bibel als Segen bezeichnet werden?
Von Dietrich Bonhoeffer stammt die Aussage, es gibt ein erfülltes Leben trotz unerfüllter Wünsche.
Dietrich Bonhoeffer schloss sich 1938 der Bekennenden Kirche gegen Hitler an und bezahlte für sein Engagement schließlich mit seiner Verhaftung (1943) und anschließendem Gefängnisaufenthalt. Im April 1945 wurde Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
Seine Zeit im Gefängnis begann nur wenige Monate nach seiner Verlobung mit Maria von Wedemeyer. Seine Verlobte konnte er nicht mehr heiraten und die Gründung einer Familie blieb ihm verwehrt.
Bonhoeffers Aussage stammt aus einem Brief an seinen Freund Eberhard Bethge vom 19. März 1944, wurde also aus dem Gefängnis geschrieben.
Zacharias ist nicht bitter geworden. Er wurde über den Mangel in seinem Leben ein weiser Mann. Es gibt ein erfülltes Leben auch bei vielen unerfüllten Wünschen