Es ist Februar 1939. Hitler ist nahezu auf dem Zenit seiner Macht. Er wähnt sich unanfechtbar. Er bekommt den Brief eines 24-jährigen Buchhalters der Tübinger Kreissparkasse.
Theodor Roller schreibt:
„Ich will Ihnen die Verlogenheit Ihrer Grundlage unbarmherzig aufdecken und nun deutsch mit Ihnen reden: Als Christ nenne ich Sie einen Lügner und als Deutscher den größten Volksschädling, der je deutsche Erde betrat! Eines aber habe ich, was Sie nicht haben können: Ein gutes Gewissen.Sie werden Deutschland im siebten Jahr in den Abgrund führen.“
Am 18. März wird Roller von der Gestapo verhaftet. Von einem Sondergericht wird er „freigesprochen“ und bis Kriegsende in eine psychiatrische Klinik verbannt. Er, der Hitler mit einem Wort zutreffend als „Wahnsinnigen“ charakterisierte, wird als wahnsinnig weggesperrt.
Hans-Joachim Lang schreibt über Roller:
„Eine Bombe hätte er nicht gebaut. Sein Prinzip lautete Offenheit, seine Waffe war das Wort, seine Entschlossenheit ruhte in Gott.“ Theodor Roller starb am 30.10.2008. Theodor Rollers Aufbegehren gegen Hitler.
(Hoffmann & Campe Verlag, Hamburg)