Verweise
Zusammenfassung
Nero (voller Name Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus, 37–68 n. Chr.) war der fünfte römische Kaiser und regierte von 54 bis 68 n. Chr. – er war der letzte Herrscher der julisch-claudischen Dynastie.
Herkunft und Jugend
- Geboren: 15. Dezember 37 n. Chr. in Antium (heute Anzio, Italien)
- Mutter: Agrippina die Jüngere (Schwester Caligulas, Urenkelin des Augustus).
- Adoption: Durch die Heirat seiner Mutter mit Kaiser Claudius wurde Nero adoptiert und zum Nachfolger bestimmt.
- Thronbesteigung: Mit nur 16 Jahren wurde er nach dem Tod des Claudius (54 n. Chr.) Kaiser.
Regierungszeit
- Frühe Jahre (54–62 n. Chr.): Anfangs stand Nero stark unter dem Einfluss seiner Mutter Agrippina, seines Erziehers Seneca und des Prätorianerpräfekten Burrus. Diese Phase war relativ stabil.
- Bruch mit Agrippina: Bald strebte Nero nach Eigenständigkeit; er ließ Agrippina 59 n. Chr. ermorden.
- Politik: Nero bevorzugte Prachtbauten, Spiele und Künste, vernachlässigte aber zunehmend die Staatsgeschäfte.
- Kultur: Er sah sich als Künstler und Schauspieler, trat sogar öffentlich als Sänger und Wagenlenker auf – was für einen Kaiser skandalös galt.
Große Ereignisse
- Der große Brand von Rom (64 n. Chr.):
- Ein Großbrand zerstörte große Teile Roms.
- Gerüchte, Nero habe selbst das Feuer gelegt oder es nicht rechtzeitig löschen lassen.
- Um sich reinzuwaschen, beschuldigte er die Christen – erste bekannte Christenverfolgung im Römischen Reich.
- Bauten: Nach dem Brand ließ Nero das monumentale „Goldene Haus“ (Domus Aurea) errichten.
- Außenpolitik: Kämpfe gegen die Parther, Aufstände in Britannien (unter Königin Boudicca), und die jüdische Revolte (ab 66 n. Chr.).
Ende
- Durch Aufstände in Gallien, Hispanien und schließlich durch die Rebellion des Feldherrn Galba verlor Nero die Unterstützung des Senats und des Militärs.
- Am 9. Juni 68 n. Chr. beging er in der Nähe von Rom Selbstmord mit den Worten:
„Qualis artifex pereo“ – „Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde!“
Bedeutung
- Nero gilt in den Quellen (besonders Tacitus, Sueton, Cassius Dio) als Inbegriff des Tyrannen: verschwenderisch, grausam, selbstverliebt.
- Die christliche Überlieferung sieht in ihm oft den ersten großen Verfolger der Gemeinde. Manche frühchristliche Texte identifizieren ihn sogar mit der „666“ aus der Offenbarung.