Wir Deutsche sind nicht so gesegnet mit vielen Erwähnungen in der Bibel. Um genau zu sein, wird Deutschland und die Deutschen kein einziges Mal in der Bibel erwähnt, wenn man mal von der Erwähnung der Völkern „am Ende der Erde“ absieht. Umso erfreulicher, dass wir zumindest bei einem Apostel einen Rockzipfel für uns greifen dürfen.
Denn die Gebeine des Apostel Matthias, der freilich nur einmal in der Bibel erwähnt wird und der als Nachfolger von Judas eher eine untergeordnete Rolle spielt, befinden sich in Deutschland, um genau zu sein in Trier.
Der Legende nach (und wir glauben fest, dass es keine Legende ist) sollen die Gebeine des Apostel Matthias mehr als 250 Jahre nach seinem Tod im Auftrag der Kaiserin Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin I., in Palästina aufgefunden und vom Trierer Bischof Agritius nach Trier überführt worden sein. Seite dem Jahr 1127 wurden menschliche Gebeine, die in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier aufgefunden wurden, als die seit Jahrhunderten verschollenen Reliquien des Apostels Matthias angesehen. Sie werden seitdem in der Abteikirche von Pilgern verehrt. Vor allem im Mittelalter war der Matthias-Kult sehr lebendig. Von der Zahl der Wallfahrer zeugt ein Bruderschaftsbuch mit 4670 Eintragungen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts.