Ein Zeitgenoosse und Schriftstellerkollege von Heinrich Heine, der Engländer Matthew Arnold, fand nicht die Kraft zur Umkehr. Er hielt das Evangelium für eine schöne Geschichte, aber eben eine unwahre. Immerhin fand er bedauernde Worte für den Glaubensverlust. Im selben Jahr, als der 53-jährige Heinrich Heine seine Heimkehr zu Gott öffentlich machte, schrieb der 29-jährige Arnold sein Gedicht «Dover Beach»:
«Das Meer des Glaubens war früher voll und umgab die Erde wie die Falten eines hellen eingerollten Gewandes. Aber jetzt kann ich nur ihr melancholisches, langes, immer leiseres Tosen hören.»
So wie Adam und Eva nach dem Biss in die Frucht gespürt hatten, dass sie ohne Gott nackt und schutzlos waren, so begriff Arnold, dass der verebbende Glaube nur Leere zurückließ. Die neuen Ufer waren ganz und gar nicht paradiesisch, sondern lebensfeindlich. «Die Welt, die vor uns wie ein Traumland zu stehen scheint, so verschiedenartig, so schön, so neu, hat wirklich weder Freude, noch Liebe, noch Licht, noch Sicherheit, noch Ruhe, noch Schmerzlinderung.»