Allgemein
Das Nunc dimittis, („Nun lässt du [Herr, deinen Knecht]) auch genannt Lobgesang des Simeon bzw. Canticum Simeonis, ist mit dem Magnificat und dem Benedictus einer der drei Lobgesänge (Cantica) des Lukasevangeliums (Lk2,29–32).
25 Und siehe, es war ein Mensch namens Simeon in Jerusalem; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und er hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. 27 Und er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um für ihn zu tun, was der Brauch des Gesetzes verlangte, 28 da nahm er es auf seine Arme, lobte Gott und sprach:
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Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort!
Der alte Mann sprach zu Gott und dann zu Maria.
Nun lässt du deinen Knecht in Frieden gehen
30 Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, 31 das du vor allen Völkern bereitet hast,
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ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!
Israel wird durch die Tatsache, dass der Messias aus diesem Volk kommt, verherrlicht. Simeon sieht auch über das Volk Israel hinaus.
33 Und Joseph und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn gesagt wurde.
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Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird —
Anders als beim Lobgesang des Zacharias und der Maria, der die Erhabenheit Jesu und seine Königswürde betont, sieht Simeon der leidenden und entzweienden Knecht. Maria, die bisher die tröstenden Worte über Jesus erfahren hat, hört hier erstmals auch vom Knecht des Jesaja 53.
Der Friede Gottes, wie er bei den Engeln beschrieben ist, tritt nach außen eher als das Gegenteil auf, denn der Frieder Gottes entfaltet schreckliche Gegenkräfte.
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aber auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen —, damit aus vielen Herzen die Gedanken geoffenbart werden.
Er mochte ihn undeutlich sehen, aber er war da – der Schatten des Kreuzes.
36 Und da war auch Hanna, eine Prophetin, die Tochter Phanuels, aus dem Stamm Asser, die war hochbetagt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft mit ihrem Mann sieben Jahre gelebt; 37 und sie war eine Witwe von etwa 84 Jahren; die wich nicht vom Tempel, sondern diente [Gott] mit Fasten und Beten Tag und Nacht.
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Auch diese trat zu derselben Stunde hinzu und pries den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung warteten in Jerusalem.
Ihr Leben war nur noch geprägt von dem Wunsch von Gott zu reden. So gab es viele in Israel, die warteten. Johannes der Täufer hat das Volk zugerüstet. Die Stillen im Land können den Gang des Schicksals nicht ändern.
Genauso berichtet Josephus wie es zum Aufstand im Jahre 66. n. Chr. kam. Räuberbanden machten Anschläge gegen die Römer im Namen der Juden. Die Mehrheit der Bevölkerung wollte keinen Krieg mit den Römern aber aus dem unheilvollen Nacheinander von Rache und Reaktion werden auch sie in die Revolte hineingezogen, deren Ende sie von Anfang an sehen. Zuletzt stehen alle Parteien der Juden in Massada und sie so verfeindet, dass sie sich auch angesichts der Feinde in der Festung bekämpfen.