Im 2. Petrusbrief schreibt Petrus davon, dass sein Zelt bald abgebrochen wird. Der Brief wird manchmal als sein Testament bezeichnet. Petrus wurde dann etwa im Jahr 67 n. Chr. unter Nero hingerichtet.
Der Tod des Petrus wurde diesem bereits durch Jesu zu dessen Lebzeiten auf der Erde vorausgesagt:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst.
Johannes 21,18
Petrus war zum Zeitpunkt der Abfassung des 2. Petrusbriefes nicht zum ersten Mal im Gefängnis. Bereits in der Apostelgeschichte wird uns von seiner Verhaftung unter Agrippa berichtet.
Um jene Zeit aber legte der König Herodes Hand an etliche von der Gemeinde, um sie zu misshandeln. Und er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, dass das den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen
Apostelgeschichte 12,1-3
Zu dieser Zeit war Petrus noch jung. Die Voraussage Jesu, er werde den Märtyrertod sterben, konnte zu diesem Zeitpunkt also noch nicht eintreten. Jesus sagte ausdrücklich: wenn du aber alt geworden bist. Erstaunlich wie sehr Petrus diese Gewissheit verinnerlicht hatte:
Als nun Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei Ketten gebunden; und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis. 7 Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht erglänzte in dem Raum. Er weckte aber Petrus durch einen Schlag an die Seite
Apostelgeschichte 12,6-7
Petrus wusste, dass diese erste Verhaftung nicht zu seinem Tod führen würde, denn Jesus hatte seinen Tod durch Kreuzigung erst für sein Alter vorausgesagt. So fest wusste das Petrus, dass es einen beherzten Schlages des Engels bedurfte um ihn in der Nacht vor seinem Todesprozess zu wecken.
Zum Zeitpunkt des 2. Petrusbriefes war die Voraussetzung, dass Petrus alt geworden ist, eingetreten. Petrus wusste, dass er diesemal nicht befreit werden würde. Aber wie sehr war er vorbereitet worden, auf diese Zeit. Nirgends ist in diesem Brief von Panik zu spüren, von Angst, von Verzweiflung. Nur die Sorge um die Gemeinde treibt Petrus noch.