Herodes Agrippa I. – Biograhie

Herodes Agrippa I. wuchs in Rom auf, wo sich nach dem Tode Herodes des Großen auch seine Mutter Berenike dauerhaft niederließ, und wurde zusammen mit Drusus dem Jüngeren, dem Sohn des Tiberius, sowie dem späteren Kaiser Claudius erzogen. So konnte er früh einflussreiche Kontakte zum Kaiserhof knüpfen und pflegen.

Solange seine Mutter Berenike noch lebte, musste Agrippa seiner zur Übertreibung neigenden Freigebigkeit noch Zügel anlegen, um sie nicht zu erzürnen, nach ihrem Tode (vor 23 n. Chr.) überließ er sich jedoch ohne Schranken einem großzügigen bis verschwenderischen Lebensstil, wodurch er hohe Schulden anhäufte. Als seine Gläubiger sich nicht mehr beruhigen ließen, musste er schließlich Rom verlassen.

Er hielt sich daraufhin (immer in Geldnot) in Idumäa, Antiochia und Alexandria auf. Wie der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet, dachte Agrippa in seiner Verzweiflung sogar an Selbstmord. Seiner Ehefrau Kypros, einer Enkelin Herodes des Großen, gelang es jedoch, dies abzuwenden, indem sie Unterstützung vonseiten ihrer Verwandten (u. a. Herodes Antipas und dessen Gattin Herodias) erbat. Mit dieser Hilfe in der Not machte Agrippa jedoch zwiespältige Erfahrungen, sein Bruder Aristobulos arbeitete sogar gegen ihn. Erst dank der finanziellen Hilfe des reichen Juden Tiberius Iulius Alexander konnte er 35/36 n. Chr. wieder nach Rom zurückkehren, wo er weitere Unterstützung von Antonia der Jüngeren, einer engen Freundin seiner verstorbenen Mutter, erhielt (sehr lesenswert Josephus Jüdische Altertümer. 18 Buch 6. Kapitel.)

Das Gebiet des Königreiches des Agrippa I. auf seinem Höhepunkt

Es gelang ihm auch durch seine Fürsprache bei Kaiser Claudius, für seinen Bruder Herodes von Chalkis, mit dem er sich immer gut verstanden hatte, die Übertragung eines Territoriums, verbunden mit der Königswürde, zu erwirken. Sein Bruder Aristobulos blieb Privatmann.

König Agrippas Versuch, nach der Wiederherstellung des Königreiches Judäa die Stadtmauern von Jerusalem ausbauen und verstärken zu lassen, wurde von dem neu ernannten römischen Statthalter von Syrien, Vibius Marsus, nach Rom gemeldet und auf Befehl des Kaisers gestoppt. Außenpolitisch suchte Agrippa das gute Einvernehmen mit seinen regionalen Nachbarn. Wohl 42 n. Chr. versammelte er in Tiberias, der Hauptstadt der früheren Tetrarchie des Herodes Antipas, in der er sich zumeist aufhielt, die anderen von Rom abhängigen Klientelkönige der Region um sich.

Der anscheinend zu dieser Konferenz nicht eingeladene, aber noch während des Königstreffens in Tiberias überraschend erschienene Marsus empfand die guten Beziehungen so vieler Fürsten als nicht im Interesse Roms liegend und sandte Boten an die königlichen Gäste, um sie zur Rückkehr in ihre Heimat auffordern zu lassen. Dieses undiplomatische Verhalten musste der Gastgeber Agrippa als Affront empfinden. Sein Verhältnis zu Marsus wurde durch den Vorfall nachhaltig getrübt und Agrippa bat den Kaiser brieflich mehrmals – allerdings ohne Erfolg – darum, an Marsus‘ Stelle einen neuen syrischen Statthalter zu entsenden.

Herodes Agrippa pflegte nach außen hin den Regierungsstil eines orientalischen, hellenistischen Herrschers. Innenpolitisch versuchte er durch strenge Ausrichtung an den jüdischen Gesetzen die einflussreichen konservativen Kreise des Judentums auf seine Seite zu bringen. Aus diesem Grund zettelte er wohl auch eine Verfolgung der jungen christlichen Gemeinde Jerusalems an, in deren Verlauf der Apostel Jakobus der Ältere (einer der beiden Söhne des Zebedäus) ermordet wurde und Simon Petrus in Gefangenschaft geriet.

Herodes Agrippa hatte aus der Ehe mit seiner Frau Kypros einen Sohn, Herodes Agrippa II., der bei dem Tode seines Vaters 44 n. Chr. aber noch zu jung war, um die Nachfolge als Herrscher des unruhigen Judäa anzutreten. Das Königreich Agrippas I. wurde deshalb zur römischen Provinz gemacht und von römischen Prokuratoren regiert. Agrippa II., der ebenfalls in Rom erzogen worden war und beste Beziehungen zum Kaiserhaus unterhielt, wurde aber als Entschädigung später als Nachfolger seines Onkels Herodes von Chalkis nach dessen Tode 48 n. Chr. zum König von Chalkis ernannt.

Außerdem hatte Agrippa I. drei Töchter: Berenike, die Ehefrau wurde von Markus Iulius Alexander, dann ihres Onkels Herodes von Chalkis und darauf von Polemo II, sowie später Geliebte des römischen Kaisers Titus; Mariamme, die mit Julius Archelaus und dem Alexandriner Demetrius verheiratet war sowie Drusilla, die spätere Ehefrau des Prokurators von Judäa Marcus Antonius Felix.

Nach der Absetzung des Pontius Pilatus als Präfekt von Judäa durch den syrischen Statthalter und Legaten Vitellius im Jahre 36/37 n. Chr. und dem kurz darauf eingetretenen Tod Kaiser Tiberius‘ eröffneten sich Agrippa, der nun endlich von seinen guten Kontakten zu den führenden Persönlichkeiten in Rom profitieren konnte, neue Perspektiven: Kaiser Caligula ernannte ihn zum König der Tetrarchie des 34 n. Chr. verstorbenen Philippos und zwei Jahre später auch für das Gebiet des nach Südgallien verbannten Tetrarchen Herodes Antipas, an dessen Absetzung er durch Anschwärzungen und falsche Gerüchte mitgewirkt hatte. Im Jahre 41 n. Chr. wurde das Königreich des Agrippa von Claudius zusätzlich noch um die früheren Gebiete des 6 n. Chr. abgesetzten Herodes Archelaos vergrößert. Damit umfasste sein Machtbereich das ursprüngliche Gebiet von Herodes dem Großen.

Apg. 12, 1 Enkel Herodes des Großen und letzte König von Judäa aus dem  Geschlecht der Herodianer. Seine Stellung erlangte er durch Freunde in Rom (Apg. 12, 1) Agrippa I genoss gemeinsam mit dem Sohn von Kaiser Tiberius Drusus und seinem Neffen Claudius eine Ausbildung in Rom. Er führte dort ein ausschweifendes und verschwenderisches Leben.  Aufgrund seiner Schulden musste er aus Rom fliehen. Dank seiner Schwester Herodias und Herodes Antipas konnte er sich in Tiberias niederlassen. Dort kam es zum Streit mit Herodes Antipas, und er ging wieder zurück nach Rom, wo ihn Tiberius wieder aufnahm.

Dort fiel er aber schnell in Ungnade (Äußerung gegenüber Caligula  (Gajus) mit dem er befreundet war. Er sagte,Gajus möge recht bald Kaiser werden. Das hörte Agrippas Diener und trug es zu Tiberius. Dieser ließ Agrippa ins Gefängnis werfen. Nachdem Tiberius weniger Monate später starb wurde Caligula Kaiser.  Dieser ließ ihn frei und machte ihn nachdem auch kurz zuvor Pontius Pilatus abgesetzt wurde zum König eines Teils Palästinas.

Er verleumdete dann Herodes Antipas (den Jesus Mörder) und Caligula gab ihm zusätzlich dessen Gebiete, während er Herodes Antipas verbannte.

Im Jahre 41 wurde Caligula ermordet. Agrippa befand sich zu dieser Zeit in Rom. Er konnte sich dort als Vermittler profilieren. Claudius belohnte ihn mit dem Gebiet Judäa und Damarias, sodass er nun in etwas das Gebiet Herodes des Großen unter sich hatte.

Agrippa versuchte sich bei den Juden beliebt zu machen. Als Caligula eine Götterstatue in den Tempel stellen wollte, konnte er ihn davon abbringen. Er gab sich als ein eifriger Vertreter der jüdischen Religion aus. Tatsächlich führte er aber weiter das ausschweifende Leben seiner Jugend.

Bei den Juden erlangte er zumindest aufgrund seiner hasmonitischen Abstammung Akzeptanz.

Die Juden verband der Hass auf die Christen. Deswegen tat er sich als Verfolge der Christen hervor. (Apg. 12, 3 – 19).

Als er sah, dass das den Juden gefiel brachte er auch Petrus ins Gefängnis.

Er wurde für seinen Hochmut durch Gott gerichtet (Apg. 12, 20 – 23).

Er starb im Jahre 44 nachdem er 3 Jahre über ganz Judäa geherrscht hatte.