Die Bekehrung des Friedrich Engels vom Christntum

Wuppertal war und ist die Hochburg des frommen Pietismus.

Der sechzehnjährige Wuppertaler Fabrikantensohn Friedrich Engels dichtete, unter dem Einfluss seiner pietistischen Eltern, ein euphorisches Jesus-Lob:

«Herr Jesus Christe, Gottes Sohn, o komm mit Deiner Seligkeit!»

Zwei Jahre später war sein Glaubensfeuer erloschen. Zu trübsinnig und verklemmt waren ihm die Mitbrüder im bergischen Land:

«Es ist ein trauriger Anblick, wenn man solch einen Menschen gebückten Ganges, in einem langen, langen Rock, das Haar auf Pietisten-Art gescheitelt, über die Straßen gehen sieht.»

Engels stieß sich auch an der Buchstabengläubigkeit, die in seiner Gemeinde gepredigt wurde. «Ich begreife nicht, wie die orthodoxen Prediger so orthodox sein können, da sich doch offenbar Widersprüche in der Bibel finden.» Und weiter «Wo fordert die Bibel wortwörtlichen Glauben an ihre Lehre, an ihre Berichte?»

Statt frommer Bücher verschlang Engels nun die Aufsätze progressiver Theologen ohne darin satt zu werden, bevor er sich dann ganz vom christlichen Glauben abwandte und mit Karl Marx eine rein weltliche Erlösungsalternative entwickelte.