Der Handel der Uta von Naumburg

Die auf dem Bild ersichtliche Statue der Uta von Naumburg ist eines der bedeutendsten plastischen Bildwerke der deutschen Gotik. Die farbig gefasste Steinfigur wurde Mitte des 13. Jahrhunderts vom so genannten Naumburger Meister geschaffen und befindet sich im Westchor des Naumburger Doms.

Von Linsengericht – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Uta von Naumburg war verheiratet mit Ekkehard II. Sie ist einer der 12 Stifter des Naumburger Dom. Diese Stifter stifteten nach ihrem Tod ihr Vermögen an die Kirche, die damit u.a. den Naumburger Dom baute. Die Heiligen an den Glasfenstern im Hintergrund beten, dass die Stifter nicht in die Hölle kommen. Die Skulptur erinnert die Priester und Kirchenmitglieder daran, für die Stifter nach deren Tod zu beten und damit ebenfalls dafür zu sorgen, dass diese nicht in die Hölle kommen.

So war die Kirche schon damals ein Hinderungsgrund für die echte Buße. Denn die Sünder konnten sich, wenn sie Geld hatten, einfach von der Angst in die Hölle zu kommen, freikaufen. Und Grund für die Angst der Stifter war durchaus vorhanden. Ekkehard II. soll beispielsweise den Vater einer weiteren Stifterfigur umgebracht haben.

Aber die Kirche hat das Bedürfnis nach Vergebung und die Angst vor dem Gericht der Stifter pekuniär umgesetzt. Mit der Vererbung des Geldes war die Notwendigkeit der Umkehr und Buße der Stifter entfallen.

Bleibt nur die Frage, ob sich die Stifter den richtigen Vertragspartner für ihren Handel ausgesucht hatten.

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9