Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. 14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.
Matthäus 7, 12-13
Der breite und der schmale Weg. Der breite Weg führt ins Verderben. In die ewige Trennung von Gott.
Aber was ist der Unterschied zwischen den beiden Wegen? Die Pharisäer haben den Weg zu Gott sehr eng gemacht. Mit immer neuen Verordnungen, die man einhalten muss. Und Jesus hat den Weg sehr weit gemacht (man erinnere sich nur an die Hochzeit zu Kana). Man kann sagen, dass der Weg der Pharisäer enger war als der von Jesus.
Was ist dann der enge Weg den Jesus beschreibt?
Den ersten Unterschied finden wir am Anfang des Satzes. Geht ein durch die enge Pforte. Jesus sagt:
Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Johannes 10,9
Warum ist die Tür eng? Weil wir uns klein machen müssen. Weil wir unseren Stolz opfern müssen.
Wenn Menschen nur gut sein wollen, dann besteht die Gefahr, dass sie einen sehr engen Weg vorschreiben, der angeblich zum Heil führt. Du musst das oder das tun. Alle Religionen haben das. Und wenn die Menschen nicht religiös sind, dann wollen sie, wie das beispielsweise bei der Klimareligion der Fall ist, das oft auf andere nicht weniger rigerose Weise.
Aber wenn du gar nichts bringen kannst, wenn alles Gnade ist, dann brauchst du auch den Weg nicht eng zu machen um dich selbst auszuzeichnen. Du musst dich nur klein machen, um durch das Tor einzugehen.
Wer um das Tor herum geht, der macht einen engen Weg der streng ist und unterdrückt. Das haben die Pharisäer getan.
Jesus sagt:
Das Joch, das ich euch auflege, ist leicht, und was ich von euch verlange, ist nicht schwer zu erfüllen.«
Matthäus 11,30
Wenn wir aber keinen Unterschied sehen, können wir dann nicht alles machen. Wenn es auf das Einhalten von Vorschriften nicht ankommt, der breite Weg genauso in den Himmel führt, dann ist es ja eigentlich egal, was wir tun.
Wilhelm Busch erzählte wie einmal ein alter Pfarrer zu ihm kam und traurig feststellte: Die Gemeinde geht den Weg der Welt.
Wilhelm Busch schreibt: Ich spürte seinen Worten an, wie unendlich einsam er geworden ist. Fast ist es, als fragte er mich: „War ich denn ein Narr, als ich mich zum Herrn bekehrte?“
Oder Johannes der Täufer. Auch er hat diese Frage an Jesus gestellt als er im Gefängnis war. Bevor er enthauptet wurde.
War ich ein Narr als ich mich an Gottes Gebotes gehalten habe? Als ich Nachteile in Kauf genommen habe?
Jesus spricht von einem engen Weg, der sich an das Tor anschließt. Es gibt einen engen Weg mit Gott und einen engen Weg der Menschen.
Die Frage, ob wir auf dem Weg der Welt sind, ist so wichtig, denn die Frage des Verderbens hängt dran.
„Ringt danach, durch die enge Tür einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und es nicht vermögen“
Lukas 13,24
Von da an, wenn der Hausherr aufsteht und die Tür verschließt und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf (…) Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, woher ihr seid; weicht von mir, alle ihr Übeltäter!
Lukas 13, 26,27
Es gibt Christen, die durch das enge Tor gegangen sind und dann den weiten Weg der Welt eingeschlagen haben. Demas ist so ein Beispiel: Paulus sagt Demas hat mich verlassen und hat die Welt lieb gewonnen (2. Timotheus 4,16).
Demas ist durch die enge Pforte gegangen. Aber dann hat er die Welt lieb gewonnen. Er liebte die Welt mehr als Jesus.
Auch Judas hat den Weg verlassen. Oder er ist gar nicht durch das enge Tor gegangen.
Liebst du mich fragt Jesus Petrus drei mal, nachdem dieser ihn verraten hatte. Er fragt nicht, hälst du meine Gebote. Und Petrus sagt. Herr du weißt dass ich dich liebe.
Das ist die Frage die Jesus uns stellt. Der enge Weg ist der, dass wir ihn lieben. Das kann ein enger Weg sein nach außen. Gott treu zu sein kann eng sein.
Wer mich liebt wird meine Gebote halten. Der wird versuchen zu halten, der wird darum kämpfen. Das wird sein Ziel sein.
Aber nicht umgekehrt. Aber auch nicht gar nicht.
Es kommt nicht darauf an, dass wir nach außen eng leben, dass es die Leute sehen.
Sondern dass unser Herz an Jesus gebunden ist. Das ist der enge Weg.
Und dann ist die Antwort an den alten Pfarrer:
Der ist kein Narr, der aufgibt, was er nicht behalten kann um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
Jim Eiliot