Herodes wurde der Nachfolger seines Vaters, und etwa im Jahre 39 v. Chr. ernannte ihn der römische Senat zum König von Judäa; de facto konnte er allerdings erst 3 Jahre später die Herrschaft antreten, als er Jerusalem selbst einnahm und Antigonos, den Sohn des Aristobulos, absetzte. Nach diesem Sieg unternahm Herodes Schritte, um seine Stellung zu behaupten. Er überredete den römischen Feldherrn Marcus Antonius, Antigonos zu töten, und ließ die führenden Parteigänger des Antigonos hinrichten. Von den führenden Pharisäern verschonte er nur Sameas und Pollio, denn einige Jahre später ließ er auch Johannes Hyrkanus II. (den damaligen Hohen Priester) hinrichten.
Herodes hielt es für das beste, ein Gefolgsmann Roms zu sein. Dabei musste er allerdings sehr diplomatisch vorgehen und oft ins gegnerische Lager überwechseln, um mit dem launischen Glück der römischen Herrscher Schritt zu halten. Als enger Freund des Sextus unterstützte er anfänglich Julius Cäsar, dann schloß er sich dem Mörder Cäsars, Cassius, an. Es gelang ihm — teilweise durch beträchtliche Bestechungsgelder —, die Gunst des Marcus Antonius zu gewinnen, der der Feind des Cassius war und als Cäsars Rächer auftrat. Als später Oktavian (Augustus Cäsar) Antonius in der Schlacht von Aktium besiegt hatte, brachte Herodes Augustus dazu, ihm zu vergeben, dass er Antonius unterstützt hatte; danach konnte er sich sogar die Freundschaft des Augustus sichern.
Da er Rom unterstützte und mit Geldgeschenken an die Cäsaren nicht sparte sowie wegen seiner Glattzüngigkeit hatte er einen guten Draht nach Rom.
Herodes war zunächst nur Statthalter von Galiläa gewesen. Cassius hatte ihn dann zum Statthalter von Coelesyrien eingesetzt, und später hatte ihn der römische Senat auf Empfehlung des Antonius zum König von Judäa erhoben. Kaiser Augustus fügte später noch Samaria und andere Gebiete hinzu.