Die Reden Elihus sind insgesamt von der Überzeugung geprägt, dass 1. Gott absolut gerecht ist, 2. Hiob sich gegenüber Gott, aber auch gegenüber der von den Freunden vertretenen Vergeltungstheorie im Unrecht befindet und 3. der von Gottes Geist bewegte Elihu Hiob argumentativ widerlegen und diesen zur Umkehr zu Gott bewegen kann. Jeder der vier Monologe kreist um ein spezifisches Thema. Die Reden des Elihu bereiten die Begegnung mit Gott vor.
Im Mittelpunkt der ersten Rede (Hiob 32,6-33,33) steht die Deutung des Leidens Hiobs als Erziehungsmaßnahme Gottes.
Im Zentrum der zweiten Rede (Hi 34) steht der Nachweis der Gerechtigkeit Gottes.
Die dritte Rede vertritt pointiert die These von der Erhabenheit des Schöpfergottes (Hiob 35). Die vierte Rede fasst die vorangegangenen Reden zusammen (Hiob 36,1-25) und entfaltet den Gedanken vom gerechten Schöpfergott (Hiob 36,26-37,24).
Was unterscheidet die Reden Elihus?
In Hiob 42,7 entbrennt der Zorn Gottes gegen die 3 Freunde des Hiob, nicht aber gegen Elihu. Was unterscheidet diese Reden also von denen der 3 Freunde?
Das „Neue“ an den Reden Elihus besteht
1. in der Ausmalung der bereits von Elifas angedeuteten Interpretation des Leidens als Erziehungsmaßnahme Gottes (Hiob 33,14ff.,
Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht!
Hiob 5,17
2. in der Vorstellung von einem Engel der bei Gott für den Buße tuenden Leidenden eintreten kann
Wenn es dann für ihn einen Gesandten gibt, einen Mittler, einen aus Tausenden, der dem Menschen Seine Gerechtigkeit verkündigt,
Hiob 33,23
Zuvor
Rufe doch, ob einer dir antwortet! Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?
Hiob 5,1
3. in dem Ausblick auf eine bevorstehende Offenbarung Gottes
Jetzt zwar sieht man das Licht nicht, das doch leuchtend hinter den Wolken steht; aber der Wind wird sich erheben und sie wegfegen. 22 Von Norden her kommt Goldglanz; Gott ist von wunderbarer Pracht umgeben.
Hiob 37,21
Hiob können die Reden nicht überzeugen
Elihu macht Hiob Hoffnung auf ein Ende des Leidens und eine Gottesbegegnung. Er weist ihn auf einen Engel hin, der für ihn eintritt. Und damit lässt er Hiob nicht allein mit dem Schicksal. Gott kann eingreifen und er wird Hiob nicht vergessen. Und er weist auf den einen hin, der für die Sünder eintritt.