Hannah Arendt – Wahrheit und Lüge in der Politik

Hannah Arendt auf dem 1. Kulturkritikerkongress 1958, Fotografie von Barbara Niggl Radloff
Barbara Niggl Radloff • CC BY-SA 4.0

Eine Demokratie bricht zusammen, wenn niemand mehr zwischen Wahrheit, Meinung und Lüge unterscheiden kann.

Hannah Arendt untersucht, warum politisches Handeln so anfällig für Lügen ist und wie moderne Gesellschaften darauf reagieren. Ihr zentrales Argument:

  1. Politik bevorzugt das Machbare, nicht das Faktische. Politik arbeitet mit Meinungen, Überzeugungen und Gestaltungskraft.
  2. Fakten hingegen sind stur und können Machtambitionen im Weg stehen.
  3. Darum ist die Versuchung groß, sie zu verdrehen oder zu verdrängen.
  4. Die moderne politische Lüge ist anders als die klassische Lüge
  5. Früher wurde punktuell gelogen. Moderne Lügen dagegen sind total, systematisch organisiert und stützen ganze Weltbilder (Propaganda).Gefahr: Die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmt. Wenn genügend Menschen ständig mit Falschinformationen leben, verlieren sie das Gefühl dafür, was real ist. Arendt nennt das eine Bedrohung für die Freiheit und die politische Urteilskraft.

Ihr habt den Teufel zum Vater…er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.”

Johannes 8, 44)

“Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind.”

Epheser 4, 25)

“Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.” (

Offenbarung 22, 15)