Die Französische Revolution hatte in einem Blutbad geendet. Sie hatte Europa nicht Frieden beschert, sondern die napoleonischen Kriege. Dabei waren etwa drei Millionen Menschen im Kampf gefallen, noch weit mehr als bei den Schlachten des Dreißigjährigen Krieges.
Zu Beginn der Französischen Revolution hatten die Intellektuellen noch gejubelt. Immanuel Kant soll sogar mit einem Bibelzitat reagiert haben, den Worten des alten Simeon, als er das Jesuskind sah: «Herr, nun lasse deinen Diener in Frieden dahinfahren, denn ich habe das Heil der Welt gesehen.»
Von wegen Frieden.
Die Tribunale der Französischen Revolution schickten innerhalb von vier Jahren so viele Menschen auf die Schafotte, wie in Deutschland während der gesamten Hexenverfolgung hingerichtet worden waren. Nachdem erst die Köpfe des Königs und der Königin gerollt waren, konnten die selbsternannten Menschheitsbeglücker gar nicht genug Menschen unter die Guillotine schieben. Dabei galt der Kirche der besondere Hass der Revolutionäre. An die Stelle der christlichen Religion sollte der «Kult des höchsten Wesens» treten. Am 8. Juni 1794 fand in Paris eine große Feier zur Verehrung dieser unbestimmten und unnahbaren Gottheit statt (Markus Spieker – Jesus eine Weltgeschichte) .