Wovor du am meisten Angst hast, das ist dein Gott, denn für ihn tust du alles

Ich will dir erzählen wie es mir ging in den letzten Monaten. Und ich will nicht verheimlichen, dass es eine sehr schwere Zeit war. Eine Zeit, die mir das letzte abverlangt hat. Und immer wieder die Frage, habe ich mir das mit Gott nur eingebildet. Gibt es Gott? Ist er gut? Liebt er mich? Warum tut er mir das an?

Wir wissen ja alle, dass es nicht immer gut gehen wird mit den Dingen, an die wir uns klammern. Aber erst wenn wir auf das Äußerste geworfen sind, merken wir, dass wir auf Sand gebaut haben. Oder unsere Lebensgebäude nicht tragen. Die Angst uns übermannt.

Nächtelang lag ich allein im Krankenhaus und ich konnte es einfach nicht fassen, dass Gott mich so allein lässt mit der Angst, mit der Krankheit.

Viele Dinge sind in mir in dieser Zeit passiert. Ich will dir eine Erfahrung schreiben, die mich zur Zeit sehr bewegt. Es ist die Geschichte des Gottes Pan.

Pan ist ein Gott aus der griechischen Mythologie. Er wird mit vielen Dingen in Verbindung gebracht – mit Natur, Fruchtbarkeit und Musik –, doch vor allem gilt er als Gott der Angst. Das Wort „Panik“ leitet sich direkt von seinem Namen ab. In Caesarea Philippi, im Norden Israels, befand sich ein ihm geweihtes Heiligtum. Es war ein düsterer Ort, ein Zentrum dämonischer Verehrung.

Die Anbetung des Gottes Pan in dieser Region galt nicht einfach einer mythischen Figur – sie war Ausdruck einer geistlichen Finsternis. Die Quelle des Jordan, die dort entspringt, floss durch die Grotte des Pan-Tempels – ein Ort, der in der Antike auch als „Tor zur Unterwelt“ bezeichnet wurde.

Gerade an diesem Ort, an dem Angst und dämonische Mächte verehrt wurden, führte Jesus seine Jünger hin. Dort, inmitten einer heidnischen Kultstätte, offenbarte Gott dem Petrus: Jesus ist der Messias, der heilige Sohn Gottes.

In der Zeit im Krankenhausund danach habe ich gemerkt, dass ich den Gott Pan anbete. Er verlangte meine ganze Aufmerksamkeit. Die Angst vor tödlicher Krankheit beherrscht mich ein Leben lang. Und sie frisst meinen Auftrag von Gott auf. Es gibt das Wort, wovor wir am meisten Angst haben, das ist unser Gott, denn wir tun alles für ihn. Und er kann uns diktieren, wofür wir unser Leben einsetzen.

Meine ganze Christlichkeit war ab der Zeit, an der all meine Ängste wahr wurden, nichts mehr wert. Panik hat mich beherrscht von morgens bis abends.

An diesem Ort der Dunkelheit fragt Jesus seine Jünger. Was glaubt ihr wer ich bin. Die Leute bleiben im Unklaren, halten Jesus für diesen oder jenen. Einen guten Menschen, ein Prophet.  Aber den Jüngern, Petrus, wird offenbart. Du bis der Sohn Gottes.

Ich wünsche mir, dass das die Frucht aus den letzten 6 Monaten ist. Dass meine Anbetung Pans aufhört. Dass ich nicht mehr beiden glaube, Jesus und Pan. Dass ich Pan nicht mehr vertraue. Und dass ich wirklich erkenne, dass Jesus Gottes Sohn ist.  Erst dann können wir handeln, wie Gott es uns versprochen hat. Mutig und aus Liebe.

Ich habe viel Bewahrung erfahren in dieser Zeit. Auch Wunder. Gott hatte mich nicht alleine gelassen. Aber er hat mich dem ausgesetzt, wovor ich am meisten Angst habe. Um mich aus meiner undifferenzierten Haltung, nicht äußerlich aber innerlich, herauszuholen. Wem glaubst du?