Auf die Frage, ob es einen Gott gibt, würde der Atheist antworten: »Ein vernünftiger Mensch glaubt nur an das, was er sieht.«
Wenn man den Atheisten um eine genauere Erklärung ersuchen würde, würde dieser zweifelsohne seine Behauptung ein bißchen ändern. Offenbar glaubt auch er an die Sonne, auch wenn diese nicht scheint, an die Liebe, auch wenn er sie nicht spürt, oder an seinen Verstand, den er nicht sehen kann. Er glaubt an Behauptungen von Wissenschaftlern über Galaxien oder Mikropartikel sowie den Erklärungen von Historikern über Ereignisse der Vergangenheit. Er würde sich sodann korrigieren: »Ein vernünftiger Mensch glaubt nur an das, was er selbst oder andere sehen können.
Wenige haben beispielsweise Zugang zu atomaren Anlagen oder riesigen Sternwarten, aber manche haben die Dinge gesehen. Deshalb kann ich daran glauben.
Der Gläubige könnte daraufhin sagen: »Wir befinden uns in derselben Lage. Wenige nur können behaupten, sie seien heilig oder sie hätten ein reines Herz, was die Voraussetzung ist, um Gott zu schauen. Manche haben jedoch Gott geschaut. Die alten Propheten sagen, daß sie Gott geschaut
hätten. Jesus hat gesagt, Er komme von Gott. Deshalb können wir glauben.«
Ich weiß, daß es das Land Tibet gibt, obwohl ich es noch nicht gesehen habe. Ich weiß, daß manche Menschen sehr gütig sind, wenn auch nur vom Hörensagen: ich glaube, daß es meinen Gott gibt, auch wenn ich selbst Ihn noch nie gesehen habe.
Wie viele Zeugen haben wir dafür, daß Hannibal oder Dschingis-Khan tatsächlich gelebt haben? –
Nur sehr wenige, aber dennoch haben wir keinen Zweifel daran. Für die Existenz Gottes gibt es wesentlich mehr Zeugen.
Von Isaac Newton wird folgende Begebenheit erzählt:
An einem Tag saß der berühmte Theologe, Naturforscher und Philosophin seinem Studierzimmer, als ein atheistischer Freund ihn besuchte. Während die beiden saßen und sich unterhielten, fiel dem Freund ein herrlicher Globus auf, der bei Newton das Zimmer schmückte.
Voll Bewunderung erkundigte sich der Freund: „Lieber Freund, können Sie mir verraten, wer dieses Schmuckstück hergestellt hat?“
„Och, nein, das war niemand!“ kam die trockene Antwort des Gelehrten, die seinen Freund veranlasste, an einen Scherz zu glauben und seine Frage zu wiederholen. „Nun verraten Sie schon: Wer hat diese großartige Arbeit vollbracht?“ „Nein, niemand,“ kam erneut als Antwort. Jetzt wurde Newtons atheistischer Freund ungehalten. „Verkaufen Sie mich doch nicht für dumm! Ich bin doch kein Kind mehr! Sagen Sie mir nun endlich, wer der Schöpfer dieses Globus ist?“
„Mein geschätzter Kollege,“ erwiderte Newton, „Wenn ich Ihnen gegenüber behaupte, dass dieser Globus ohne Schöpfer ist, dann empfinden Sie das als Albernheit und Unvernunft. Ich finde es noch viel unvernünftiger, dass Größen wie Sie behaupten, die herrlichsten und gewaltigsten Dinge dieser Welt hätten keinen Schöpfer.“