Talmud

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Zusammenfassung

Der Talmud (wörtlich Belehrung) ist ein Monumentalwerk, an dem etwa 2.800 Personen über mehrere Jahrhunderte beteiligt waren. In Deutsch umfasst das Werk fast 10.000 Seiten und ist in zwölf Bände aufgeteilt. Der Talmud ist bis zum heutigen Tag weltweit verbindlich für das orthodoxe Judentum. Es gibt zwei Varianten: den Jerusalemer Talmud (Talmud Jeruschalmi, ca. 250-1450 n. Chr.) und den Babylonischen Talmud (Talmud Bawli, ca. 200 -1520 n. Chr.). Letzterer hat ungefähr den dreifachen Umfang des Jerusalemer Talmuds.

Inhalt

Der Talmud besteht aus den Texten der Tora, den dazugehörigen Erklärungen der Mischna, der Gemara und Schriften weiterer Ausleger, etwa den Kommentaren des französischen Rabbiners Schlomo ben Jitzchak (11. Jahrhundert), genannt Raschi, und dessen Schule im babylonischen Talmud. So findet sich auf einer Seite des Talmud jeweils die Stelle aus der Mischna mit der entsprechenden Auslegung aus der Gemara und den dazugehörigen Kommentaren. Dieses umfassende Werk enthält zudem gesetzliche Bestimmungen (Halacha) und erzählerische oder erbauliche Betrachtungen (Haggada).

Die Rabbiner verstehen sich bis heute als die wahren Nachfolger Moses, der Propheten und der Pharisäer. Der von ihnen ausgelegte Talmud aus Mischna und Gemara ist verbindlich für die Gemeinde. Diese nachbiblische Orthodoxie reicht bis in die Gegenwart hinein. Zusammen mit dem Gebot der Absonderung des jüdischen Volkes gegenüber den anderen Völkern half diese festgelegte Ordnung, die eigene Identität zu bewahren und als Volk durch die folgenden zwei Jahrtausende Diaspora hindurch zu überleben. Gleichzeitig fällt auf, dass sich das theologische Studium des Talmud auf die Tora (fünf Bücher Mose) konzentriert und die anderen Bücher des Tenach weniger Gewicht haben.