Als der römische Historiker Tacitus in seinen «Annalen» über die Zwanzigerjahre des ersten Jahrhunderts schreibt, hat er darüber wenig Positives zu berichten. Er entschuldigt sich bei seinen Lesern sogar dafür, dass er keine Heldengeschichten im Repertoire hat: «Ich weiß sehr wohl, dass Vieles von dem, was ich berichtet habe und noch berichten werde, unbedeutend und ohne historisches Gewicht ist. Meine Aufgabe ist eng begrenzt und ruhmleer.»
Tacitus wusste es nicht besser, aber kaum ein Historiker hat je eine krassere Fehleinschätzung zu Papier bzw. Papyrus gebracht. Von wegen «eng begrenzt und ruhmleer». In diesen Jahren tritt die bedeutendste Persönlichkeit der Weltgeschichte in die Öffentlichkeit, wirkt ungefähr drei Jahre lang und setzt damit die ungeheuerlichste Entwicklung aller Zeiten in Gang.