Zusammenfassung
Der Begriff wird im Alten Testament als Begriff für den Menschenopfer fordernden Gott verwendet
Im Alten Testament ist der Name Moloch in 3. Mose 18,21, 20,2–5; 2 Könige 23,10 und in Jeremia 32,35 belegt. Das Wort kommt auch in 1. Könige 11,7 EU vor, wo aber die Lesung Milkom (… für Milkom, den Götzen der Ammoniter) angenommen wird. In allen Belegstellen erscheint das Wort immer in der festen Wendung „Kinderopfer dem Moloch darbringen“.
Erstgeburtsopfer
Die Tora fordert mehrfach (Ex 13,2.12f; 22,28f; 34,19f; Num 3,1ff; 18,15; Dtn 15,19) die Erstgeburt von Mensch und Tier als Gabe für JHWH. Die Gebote machen aber unmissverständlich klar, dass die ersten Söhne im Unterschied zu den Tieren nicht geopfert werden durften, sondern unbedingt durch ein Tieropfer ersetzt (ausgelöst) werden mussten. Die Erstgeborenen müssen durch Pidjon ha-Ben („Auslösung des Sohnes“) gegenüber einem Nachkommen eines Priesters (Kohen) ausgelöst werden. Wer dennoch Menschen opferte, wurde mit der Todesstrafe bedroht (Lev 20,2; Dtn 18,10 u.a.).
Bibelstellen der Verurteilung von Menschenopfern
Wenn Könige wie Ahas (2 Kön 16,3) und Manasse (2 Kön 21,6) weiterhin den alten Kulten folgten, verstießen sie gegen dieses Gebot und zogen den Zorn JHWHs, der durch die Propheten mitgeteilt wurde, auf sich (Jeremia 3,24)
Doch der Baal fraß seit unserer Jugend alles, was unsere Väter erwarben, ihre Schafe und Rinder, ihre Söhne und Töchter :
Sie brachten ihre Söhne und Töchter dar als Opfer für die Dämonen. Sie vergossen schuldloses Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten (Psalm 106,37ff
2 Kön 3,27 EU: Da nahm er [der König der Moabiter ] seinen erstgeborenen Sohn, der nach ihm König werden sollte, und brachte ihn auf der Mauer als Brandopfer dar.
Jer 7,31 EU: Auch haben sie die Kulthöhe des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nie befohlen habe und was mir niemals in den Sinn gekommen ist.
2 Sam 21,9 EU: Er lieferte sie den Gibeonitern aus, die sie auf dem Berg vor dem Angesicht des Herrn hinrichteten.
Dass diese Bräuche auch Einzelstämme der Israeliten in vorstaatlicher Zeit beeinflussten, zeigt die folgende Geschichte:
Ri 11,30 EU: Jeftah legte dem Herrn ein Gelübde ab und sagte: Gibst du die Ammoniter in meine Hand, so soll das, was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, JHWH gehören, und ich will es als Brandopfer darbringen.
Nach dem Sieg sei ihm seine Tochter, das einzige Kind, entgegengekommen, so dass er sie nach zwei Monaten von ihr erbetener Schonfrist geopfert habe. Deshalb zögen die „Töchter Israels“ jährlich für vier Tage in die Berge, um Jeftahs Tochter zu beklagen. Die Stelle legt nahe, dass ein Menschenopfer als Dank für einen Sieg und Einlösung gebracht wurde. Doch heißt es im Text nicht, JHWH habe dieses Gelübde verlangt, den Sieg nur deshalb gegeben und darum ein Anrecht auf die Einlösung gehabt.