Bibeltext im Zusammenhang
1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« 5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel herzu und dienten ihm.
Verweise
1
Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
Wir können nicht verhindern, dass uns der Teufel (w. „Durcheinanderwerfer διαβολος“ {diabolos}) versucht, bzw. anklagt und verleumdet, aber wir können vorbereitet sein, wenn (wie hier bei Jesus) der Geist Gottes uns führt und z. B. in ein Fasten uns begleitet.
2
Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
Die Rede ist hier von 40 Tagen und daher war Jesus dem natürlich, körperlichen Empfinden nach total ausgehungert, aber im Geist 100% topfit. Das ist die wesentliche Begleiterscheinung des Fastens.
3
Und der Versucher trat herzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
Das ist die erste von 3 unterschiedlichen Versuchungen des Versuchers griech.: „πειραζω“ {peirazō}. Dieses Wort bedeutet auch prüfen.
Die 1. Versuchung ist körperlich (Leib) im Sinne von physisch. Wenn du so lange gefastet hast, dann bist du total ausgehungert und in dieser Not könntest du als Sohn Gottes „mal eben“ aus Steinen Brot machen. Dem natürlichen Menschen würde das gefallen und seine Bedürfnisse sofort befriedigen. Der geistige Mensch hingegen hat andere „Interessen“ und verlangt nach dem Willen Gottes.
4
Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
Jesus zeigt auf, an Hand des Wortes Gottes, das der geistliche Mensch von dem (persönlichen) Wort Gottes lebt. Manche nennen es daher das „Rhema“ Gottes. Es steht hier in Vers 4 für „Wort“ im griechischen „rhema“. Das „allgemeine Wort“ Gottes wird mit „logos“ übersetzt.
Dieses persönliche Wort Gottes hilft den Versucher zu üpberwinden.
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6
und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
Es ist offensichtlich von Bedeutung, dass der Versucher deine Stellung bzw. Identität (aus Gottes Perspektive) in Frage stellt. Dies geschieht nun schon das 2. Mal, in dem er beginnt zu sagen: “ … wenn du (JESUS) Gottes Sohn bist, dann“ …
Unser Handeln oder auch unsere Passivität hängt genau an dieser Frage: Bin ich ein Kind Gottes, bin ich gerettet und erlöst? Bin ich in Christus und daher „eine neue Schöpfung (Kreatur)?
Diese Art von Versuchung spricht unsere Seele an und sie widerspiegelt unsere Gefühle und Empfindungen, z. B. Schutz und Geborgenheit durch den (himmlischen) Vater zu bekommen. Jesus wußte von seinem Vater, dass ihm sein ausdrückliches „Wohlgefallen“ gilt
(siehe nach der Taufe Jesu die Stimme Gottes in Matthäus 3.17)
Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
Daher muss er dieses Wohlgefallen nicht auf die Probe stellen und seinen himmlischen Vater (im negativen Sinne) versuchen.
7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
………… 5. Mose 6.16
Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn in Massa versucht habt
Wir sollten berücksichtigen, dass hier der Versucher eine Bibelstelle aus dem Psalm 91.6 zitiert, die nicht als „Freibrief“ für unser generelles Handeln gelten kann.
Jesus erkennt die niederträchtige Motivation des Versuchers, sich absichtlich in Gefahr zu bringen und Gott und seine Engel herauszufordern.
Wer kommt auf solch eine Idee und tut dieser Verheißung Gottes „Gewalt“ an?
Wir wissen von abstrusen Geflogenheiten im charismatischen Sektor, die in dieser Hinsicht „falsche Blüten entwickeln“, die eine scheinbare, allumfassend geltende Wahrheit verkörpert, die immer Anwendung finden muss und an keine Bedingung geknüpft ist.
8 Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel herzu und dienten ihm.