Predigt:
16.8.2019
Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Offenbarung 3,17
Das ist ein Wort das Johannes aufgeschrieben hat als Warnung. Johannes war damals ca. 90 Jahre alt. Johannes, ein alter weiser Mann, der viel gelernt hat in seinem Leben über das menschliche Leben, über das menschliche Herz. Und er macht sich nichts mehr vor.
Johannes war der Jünger, den Jesus liebte. Das ist eine stramme Aussage.
Wir wollen uns das Leben von Johannes anschauen. Er ist der Autor des Johannesevangeliums. Er hat dieses Evangelium anders als die drei anderen Evangelien sehr spät aufgeschrieben. In einer Zeit, wo er einen anderen Blick auf die Dinge bekommen hat. Wo er gesehen hat, was kommt, wo er gelernt hat über das menschliche Herz.
Matthäus hat sein Evangelium geschrieben aus der Sicht der alttestamentlichen Propheten, wie sie auf den Messias hingewiesen habe. Markus hat sein Evangelium geschrieben mit den Augen des Petrus, aus dessen Predigten es entstanden ist. Lukas` Intention war die historische Glaubwürdigkeit zu beweisen. Sie alle schauen aus der ursprünglichen Sicht auf die Geschehnisse. Sie heißen deswegen Synoptiker.
Johannes schaut zurück. Er ist zu bescheiden um sich selbst in dem Evangelium namentlich zu nennen. Wir Markus, der nackte Mann bei der Verhaftung Jesu erscheint auch Johannes nur versteckt. Nirgendwo ist Johannes namentlich erwähnt. Nur als Sohn des Zebedäus und als der Jünger, den Jesus liebte.
Johannes war wohlhabend, denn sein Vater beschäftigte Lohnarbeiter.
Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Boot die Netze flickten. 20 Und sogleich rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und gingen fort, ihm nach
Markus 1,19-20
Er hatte ein eigenes Haus
Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Johannes 19,26-27
Seine Mutter diente auch Jesus
Es waren aber dort viele Frauen, die von ferne zusahen, welche Jesus von Galiläa her gefolgt waren und ihm gedient hatten; 56 unter ihnen waren Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Matthäus 27,55-56
Er war ein nachfolge Johannes des Täufers
Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger; 36 und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm
Johannes 1,35-36
Er war also auf der Suche nach Wahrheit und hat gespürt, dass Johannes der Täufer diese Wahrheit verkündet. Dass dessen Leben anders als das der Pharisäer authentisch ist. Gottgefällig.
Nach dem Hinweis Johannes des Täufers ist er Jesus nachgefolgt.
Johannes war einer der Jünger mit denen Jesus ein besonderes Verhältnis hatte. der bei der Auferstehung der Tochter des Jairus dabei war und bei einigen anderen Dingen, bei denen die anderen nicht dabei waren. Er lag beim Abendmahl an der Brust von Jesus.
Und er war, der Jünger, den Jesus liebte. Johannes hatte gelernt, dass er geliebt war unabhängig von dem was er tat. Jesus kann jeden lieben, ganz einmalig ohne Konkurrenz. Jeder Mensch ist der Jünger, den Jesus liebt.
Johannes war einer der Säulen der Kirche:
und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, reichten Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen gelten, mir und Barnabas die Hand der Gemeinschaft, damit wir unter den Heiden, sie aber unter der Beschneidung wirkten;
Galater 2,9
Um diese Zeit legte der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu misshandeln. 2 Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
Apostelgeschichte 12,1-2
Johannes ist der einzige Apostel der nicht früh den Märtyrertod erleidet. Obwohl man ihn wohl mal mit brennendem Öl übergoss.
Er stirbt mit 94 Jahren in der Verbannung. Zuvor hat er noch die Johannesbriefe geschrieben.
Jesus nannte ihn einmal Donnersohn.
Als aber das die Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre
Lukas 9,54
Aber am Ende seines Lebens, da kümmert er sich vor allem um die Seele der Menschen. All das was unser Leben zerstört.
Ein Beispiel ist der Satz:
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.
Johannes 10,10
Johannes Leben war so ein Ackerfeld, das reichlich, hundertfach Frucht brachte.
Aber er hat gesehen, der Dieb will das rauben. Genau wie im Bild Jesu vom Ackerfeld heißt. Und er hat aufgeschrieben was diese Dornen sind, die Steine auf dem Ackerfeld, die dafür sorgen, dass keine Frucht aufgeht. Man sieht das ja nicht gleich, am Anfang sieht alles gleich aus. Und wir können anderen viel vormachen. Aber nicht alles bringt Frucht.
Dornen | Frucht |
- Vergebung – Schuld 1.Johannes 2,1
- Friede – Angst 1. Johannes 3,1
- Liebe – Hass 1. Johannes 2,9
- Reinheit – Dreck 1. Johannes 3,1
- Festigkeit – Wankelmut 1. Johannes 2,14
- Wahrheit – Lüge 1. Johannes 1,9
- Liebe zu Gott – Liebe zur Welt 1. Johannes 2,15-17
- Gott liebt mich- Gott enthält mir etwas vor 1. Johannes 5,14