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Der Prophet Jeremia war einer der großen Schriftpropheten des Alten Testaments. Er stammte aus einer Priesterfamilie in Anatot bei Jerusalem (Jer 1,1) und wirkte von der Zeit des Königs Josia bis zur Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier (ca. 627–586 v. Chr.).
Gott berief Jeremia schon als jungen Mann: „Noch ehe ich dich im Mutterleib bereitete, habe ich dich erkannt … zum Propheten für die Völker habe ich dich eingesetzt“ (Jer 1,5). Jeremia war zunächst zurückhaltend, gehorchte aber Gottes Auftrag.
Seine Botschaft war geprägt von:
- Gerichtsworten: Er kündigte die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und das babylonische Exil an, weil das Volk Götzendienst trieb und Gottes Gebote missachtete.
- Aufruf zur Umkehr: Immer wieder rief er Israel und Juda auf, zu Gott zurückzukehren.
- Trost und Hoffnung: Jeremia verkündete den „neuen Bund“, in dem Gottes Gesetz in die Herzen geschrieben wird (Jer 31,31–34).
Jeremia wird oft als der „weinende Prophet“ bezeichnet, da er unter der Ablehnung und Verfolgung litt (z. B. Kerker, Morddrohungen), aber zugleich tiefes Mitleid mit seinem Volk hatte.
Sein Leben zeigt: Treue zu Gott kann schwer und einsam sein, aber Gott steht zu seinem Wort und erfüllt seine Verheißungen.