Die Sirenen waren drei geheimnisumwobene Frauen, die laut Homers Odyssee auf einer Insel lebten. Immer wenn ein Schiff vorbeikam, begannen sie auf den Klippen zu singen. Von ihrem wunderschönen Gesang angelockt, segelten die Seeleute immer näher, bis sie auf Grund liefen und Schiffbruch erlitten. Odysseus wollte den Gesang der Sirenen gerne hören, aber er wusste um die Gefahr. So befahl er seinen Männern, ihn mit Seilen an den Schiffsmast zu binden und sich selbst die Ohren mit Bienenwachs zu verschließen, sobald sie sich der Insel näherten. Als Odysseus die Sirenen hörte, verlangte er, dass sie die Fesseln lösten, aber seine Kameraden banden ihn noch fester und befreiten ihn erst, als die Gefahr vorüber war. Die Geschichte erzählt von der mächtigen Anziehung, die wir alle gelegentlich verspüren, mit Entscheidungen zu liebäugeln, von denen wir wissen, dass sie schlecht für uns oder sogar destruktiv sind. Niemand geht durchs Leben, ohne je versucht zu werden. Versuchung ist keine Sünde; selbst Jesus wurde versucht, und doch war Er ohne Sünde (Hebräer 4,15).