19. Jahrhundert: Wilhelm, ein Handwerkslehrling aus Bayern, kommt nach Dresden und übernachtet dort in einer Herberge. Die Herberge ist an diesem Abend rappelvoll. Etliche der Leute sind junge Lehrlinge, die zum ersten Mal ihre Heimatdörfer verlassen haben. Wilhelm setzt sich erschöpft an einen der Tische, schaut sich neugierig um und studiert die Gesichter.
Da startet ein Mann in dem Saal eine Auktion. Das Interesse an seiner Ware ist unterschiedlich, doch auf einmal wird es ganz still im Raum. Zögerlich hält der Verkäufer etwas in der Hand. Es ist ein Neues Testament (der zweite Teil der Bibel). Da Wilhelm dieses Schweigen nicht ertragen kann, bietet er für dieses Buch, obwohl es ihn nicht wirklich interessiert. Für nur drei Groschen bekommt er es.
„Dieses Buch soll Gottes Wort sein?“, überlegt er zweifelnd. Dennoch beginnt er sofort, darin zu lesen. Die Lektüre führt den Lehrling zum Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus. Sein ganzes Leben wird dadurch umgekrempelt!
Dieser Lehrling war Wilhelm Schmidt (1858–1924), der Erfinder der Heißdampf-Lokomotive. Wichtiger als seine Erfindungen war ihm aber sein Glaube. So sagte er einmal zu Recht: „Erstirbt die Sonne, so erstirbt die Erde; verachtet man Gott und Christus, so geht die Menschheit durch das Böse zugrunde.“