Die Vereinigung des Mose mit der Kuschitischen Frau als Zeichen der Vereinigungvon Jesus mit seiner Gemeinde

In der Verbindung Moses mit der „kuschitischen Frau“ wird das große und wunderbare Geheimnis von der Vereinigung der Gemeinde mit Christus, ihrem Haupt, bildhaft dargestellt. 

Der Anlass ist die Feindschaft Aarons und Mirjams. Das unumschränkte Handeln der Gnade ruft den Widerstand derer hervor, die irgendwelche fleischlichen Vorrechte haben. Wir wissen aus dem Neuen Testament, dass gerade die Tatsache, dass sich die Gnade auch auf die Heiden ausdehnte, bei den Juden wilden und schrecklichen Hass hervorrief. Sie wollten diese Ausdehnung der Gnade nicht, sie wollten sie nicht wahrhaben; sie wollten sogar nichts davon hören. Römer 11 enthält eine sehr bemerkenswerte Anspielung hierauf, wenn der Apostel dort im Blick auf die Heiden sagt:

30 Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit erfahren habt um ihres Unglaubens willen, 31 so haben auch sie jetzt nicht geglaubt um der euch erwiesenen Barmherzigkeit willen, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren sollen.

Römer 11,30-31

Das ist genau das, was wir in der Geschichte Moses bildlich vorgestellt finden. Mose stellte sich zuerst Israel dar, seinen Brüdern nach dem Fleisch; aber sie verwarfen ihn im Unglauben. Sie stießen ihn von sich und wollten ihn nicht. Das wurde in der Unumschränktheit Gottes der Anlass, dem Fremden Gnade zu erweisen; denn während der Zeit seiner Verwerfung durch Israel schloss Mose die Verbindung mit einer heidnischen Braut, eine Verbindung, die eine bildliche Bedeutung hat. Gegen diese Verbindung reden Aaron und Mirjam in diesem Kapitel, und ihr Widerstand bringt das Gericht Gottes auf sie. Mirjam wird aussätzig, eine elende, unreine Person, ein passender Gegenstand für die Barmherzigkeit, die sie gerade durch die Fürbitte dessen erfährt, gegen den sie geredet hatte.

Die Schlussverse unseres Kapitels (V. 14–16) sind eine Bestätigung für die bildliche Auslegung, auf die oben hingedeutet wurde. Wir können die aus dem Lager ausgeschlossene Mirjam als ein Bild vom gegenwärtigen Zustand des Volkes Israel betrachten, das wegen seines unversöhnlichen Widerstandes gegen Gottes Gedanken der Gnade über die Heiden beiseitegesetzt ist. Aber wenn die „sieben Tage“ verflossen sind, wird Israel aufgrund einer unumschränkten Gnade, die das Volk durch die Fürbitte Christi erfahren wird, wiederhergestellt werden.