Die große Syrte (lateinisch Syrtis Maior, griechisch Σύρτις μεγάλη) ist eine große Meeresbucht an der Nordküste Afrikas, heute als Große Sirte oder Golf von Sidra bekannt (Libyen).

Überblick
- Lage: Südküste des Mittelmeers, an der libyschen Küste zwischen den Städten Misrata im Westen und Bengasi im Osten.
- Ausdehnung: etwa 500 km breit, bis zu 200 km tief ins Land reichend.
- Besonderheiten: Flache Sandbänke, wechselnde Strömungen und Winde machten die Bucht schon in der Antike gefährlich für die Schifffahrt.
Historische Bedeutung
- In der Antike war die Syrte berüchtigt bei Seefahrern: Viele Schiffe strandeten an den Untiefen.
- Sie war bekannt als eine Art „Schiffsfalle“, da starke Nordwinde Schiffe in die Sandbänke trieben.
- Römische und griechische Autoren wie Strabon, Herodot und Plinius beschrieben die Gefahren der Syrte.
Biblischer Bezug
- In der Apostelgeschichte 27,17 wird berichtet, dass das Schiff mit Paulus auf der Reise nach Rom in einen Sturm geriet und die Besatzung fürchtete, in die große Syrte verschlagen zu werden: „Sie fürchteten aber, in die Syrte verschlagen zu werden …“
- Damit ist gemeint, dass das Schiff von Kreta nach Süden abgetrieben werden und in die gefährlichen Untiefen dieser Bucht geraten könnte.
Heute
- Die „Große Syrte“ ist der heutige Golf von Sidra in Libyen.
- Er spielt eine politische Rolle, da Libyen lange Gebietsansprüche auf die gesamte Bucht erhoben hat.