Die Deportation der Russlanddeutschen durch Stalin

Am 28. August 1941 beschließt der Oberste Sowjet, der höchste Rat der UdSSR, die Deportation der Russlanddeutschen in Arbeitslager nach Sibirien und Kasachstan. Bis Ende des Jahres werden etwa 900.000 Menschen deportiert. Man beschuldigt sie der Kollaboration mit den Nazis sowie der Spionage. Die Männer und Frauen müssen in den Lagern schwerste Zwangsarbeit verrichten, viele verlieren dabei ihr Leben. Wer nicht arbeiten kann, kommt in bewachte Sondersiedlungen. Erst 1955 erhalten die Russlandeutschen wieder mehr Freiheiten. Nach dem Zerfall der Sowjetunion siedeln zahlreiche Deutschlandstämmige und ihre Nachfahren in ihr ehemaliges Heimatland zurück: Zwischen 1989 und 2004 sind es rund 2,5 Millionen Menschen.

Die Deutschen hatten sich bereits im 18. Jahrhundert in Russland niedergelassen. 1763 rief die Zarin Katharina die Große im Ausland dazu auf, unbevölkerte Gebiete ihres Reiches zu besiedeln. Sie hoffte so auf eine wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in ihrem Land. Rund 25.000 Deutsche, darunter vor allem Hessen, Bayern, Rheinländer und Schwaben, kamen ihrer Aufforderung nach. 1924 gründeten die deutschen Kolonisten die Wolgarepublik, eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, die mit dem Erlass von 1941 zerschlagen wurde. mdr.de

Die Nachfahren sind nahezu alle nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in die Heimat der Vorfahren, zu uns nach Deutschland zurückgekehrt.