Franz Werfel hat ein Buch über Jeremia, den traurigen Prophet geschrieben. Es heißt „Höret die Stimme“. Es ist die Geschichte Jeremias, der den Untergang Jerusalems wegen der Sünden der Menschen vorhersagte. Die Katastrophe brach dann im Jahre 587 v. Chr. durch Nebukadnezar II. über das Volk herein. Jerusalem wurde zerstört, die Menschen verschleppt.
Franz Werfel erzählt die Geschichte von Jeremia. Die Zerstörung Jerusalems als Menetekel für das Europa der 30er Jahre.
Im Buch „Höret die Stimme“ wird über die Berufung des Jeremia erzählt. Und es erzählt den Kampf fes Jeremia gegen diese Berufung. .
Er hört die Stimme Gottes aber er will sie gar nicht hören. Sein Knecht Baruch richtet ihm die Botschaft Gottes aus. Aber er reitet weg, immer schneller treibt er seine Eselin.
Aber er kann sich nicht entziehen. Als er allein ist kommt die Stimme wieder. Allmächtig.
Er hört die Stimme Gottes, die spricht „Jeremia“. Und Jeremia antwortet
Hier bin ich
Er rennt nicht mehr vor dem Reden Gottes davon, versucht ihr nicht mehr mit Trubel und anderen Dingen zu entkommen. Und er spricht:
»Rede, Herr, dein Knecht hört.«
Und dieses hören beinhaltet das horchen,
Wir alle haben diese Stimme gehört. Und hören sie vielleicht immer noch. Jeremia hatte sich jahrelang entzogen. Aber in dieser Nacht gab es kein Entziehen mehr.
»Ich habe dich gekannt, eh ich im Leib deiner Mutter dich schuf –
Ich habe dich ausgesondert, noch ehe sie dich gebar –
Ich habe als Künder dich unter die Völker gestellt –«
Dieses dreimal ich habe, das ist unsere Berufung
Der Ruf Gottes verändert den Jeremia und das kann nicht unbemerkt bleiben.
Er kommt in seine Familie, die wenig erfreut ist von der göttlichen Begegnung.
Und dann geht ein Kampf um die Berufung los. Es sind 4 Drohungen, die durch die Familie auf ihn einprasseln. Und es sind diese Drohungen, die uns immer im Ungefähren lassen. Die verhindern, dass wir Gottes Auftrag ausführen.
Der Vater sagt folgendes zu Jeremia:
Es gibt auch heute noch solche, zu denen der Herr mit seiner Stimme kommt und sie aufsucht, wer leugnet es … Man begegnet so manchem, der dieses von sich selbst behauptet … Jüngster Sohn, wer könnte da nachprüfen und Täuschung von Wahrheit unterscheiden? .
Die Stimme die du glaubst innen und außen gehört zu haben, ist sie nicht Täuschung. Die Klarheit des Wortes, er führet mich zum klaren Wasser.
Und dann kommen die Menschen und es wird alles durcheinander- aufgewirbelt, sodass das ehemals klare Wasser trüb wird. Der Ruf das war das klare Wort Gottes. Aber dann wird alles zerredet.
»Siehe, mein Jüngster, ich kenne so manche, die dasselbe von sich behaupten, was du selbst zu deiner Mutter behauptet hast … Es sind zumeist Männer mit wirren Haaren und wilden Bärten, über die kein Schermesser, doch auch kein Kamm kommt … In rauen Mäntel kleiden sie sich, nur um aufzufallen und von sich reden zu machen … Sie mischen sich mit geifernder Stimme in die Geschäfte des Königs und seiner Fürsten; das Volk aber wiegeln sie mit ihren Weissagungen auf … Und was helfen alle Weissagungen? …
Das richtet sich an unsere Angst uns außerhalb der Gessellschaft zu stellen. Zu den Sekten, zu den Wirren. Die Bilder die gemalt werden über die Leute, die Gott folgen. Und er trifft eine Punkt in Jeremia.
Es war ihm bisher der Gedanke noch nicht gekommen, daß auch aus ihm eine von diesen widrigen Gestalten werden könnte, die im Lande umherzogen, Menschen um sich versammelten und mit schäumendem Wort auf sie einhieben. Er schauderte jetzt vor diesem Bilde zurück.
Und doch dem Ruf Gottes kann er nicht weichen. Da erkennt der Vater, dass er ihn nicht halten kann.
»Nicht ich entscheide … Sondern der entscheidet, welcher mich aussendet …«
Da spricht er
»Jüngster, ich will für dich tun, was ich für meine andern Söhne nicht getan habe
(…)
Ich, der ich schon sehr alt und krank bin, ich werde meinen Leib martern, ihn auf die Eselin setzen und hinaufreiten nach Jerusalem .Ich, der ich kein Ungemach und keine fremde Schlafstatt mehr ertrage, ich werde Herberge nehmen in der Stadt … Jeruslaem.
Der Vater sieht, dass er Jeremia nicht abbringen kann. Zu mächtig war der Ruf. Und jetzt spielt er die Karte des Verrats, der Liebe zu ihm, zu seiner Familie. Es ist Liebe aber auch Drohung. Willst du meine Liebe zurückstoßen?
Nachdem seine Drohungen gescheitert sind versucht er Jeremia von der Konsequenz des Rufes abzubringen:
(Ich will ihm Tempel) bitten, daß mein Jüngster in die höchste der Ordnungen aufgenommen werde …«
Der Vater versucht Jeremia in die Kirche zu bringen. Ich werde bei den Priestern fragen, ob sie dich auswählen zu dienen.
Er versucht dem Jeremia von diesem harten Ruf Gottes wegzubringen, indem er ihn in den etablierten Tempel, in die Kirche bringt. Eine Kirche die den Mächtigen dient und Gottes Ruf ignoriert.
Und er sagt ich tue alles für dich. Willst du mich zurückstoßen.
Jeremia weicht nicht zurück.
Der Ruf Gottes geht auch an dich, an mich.
Rede Herr, denn dein Knecht hört.
Diese Frage kennt nur ein ja oder nein.
Obwohl der Vater versucht hat, aus der klaren Antwort des Jeremia ein jein zu machen. Ihn in den Tempel zu bringen.
Es gibt ein sehr trauriges Beispiel, wo dem Teufel dies gelungen ist, Lots Frau.
Gott hat sie weggerufen aus Sodom und Gomorrah. Aber sie kann sich nicht losreisen. Immer wieder blickt sie zurück. Voll Sehnsuicht nach ihrem alten Leben. Und als das Gericht kommt erstarrt sie wie eine Salzsäule.
Aber Segen soll über den kommen, der seine ganze Hoffnung auf den Herrn setzt und ihm vollkommen vertraut.
Jeremia 17.7
Zitiert aus: Werfel, Franz (2019-12-16T22:58:59.000). Jeremias. Höret die Stimme: Roman . epubli. Kindle-Version.