Von dem Erdbeben und dem Zerspalten der Felsen ist noch heute auf dem Kalvarienberg selbst eine ergreifende Spur zu sehen. In der heiligen Grabeskirche nämlich befindet sich zwischen der Kreuzesstätte Christi und der des linken Schächers ein breiter und tiefer Spalt. Der hl. Cyrill sagt darüber in Cat. 13, c. 39: „Dieser hervorragende, bis auf den heutigen Tag sichtbare Golgotha, der bis auf heutigen Tag zeigt, wie sich damals um Christi willen die Felsen gespalten haben.“ Mommert (Golgotha und das heilige Grab 135-144.), der den Spalt untersucht und gemessen und die verschiedenen Zeugnisse darüber genau geprüft hat, kommt zu dem Schluß: „Wir werden uns für berechtigt halten dürfen, anzunehmen, dass der berühmte Felsspalt auf Golgotha ohne wesentliche Schädigungen in seiner ursprünglichen Gestalt bis auf unsere Zeit sich erhalten hat.“ Ältere und neuere Forscher aber erklären, dass der Spalt nicht künstlich gemacht, sondern nur infolge eines gewaltigen Naturereignisses entstanden sein kann. So bemerkte schon Henry Maundrell (Reisen in die Morgenländer 1697): „Freilich gibt es keinen andern Beweis dafür, daß dieser Sprung durch ein Erdbeben während des Leidens unseres Erlösers verursacht wurde, als die Überlieferung -, aber dass es ein natürlicher Riß sei, bei dem die Kunst nichts zu tun hatte, davon wird Sinn und Vernunft jeden überzeugen, der ihn sieht. In der Tat passen seine beiden Seiten vollkommen aufeinander, und doch macht er so verwickelte Krümmungen, dass es unmöglich wäre, sie künstlich nachzuahmen oder sie durch irgend ein Instrument zu bewerkstelligen.“ Gatt aber, der bekannte, hochverdiente katholische Missionar in Gaza, hebt hervor: „Untersuchungen tun dar, daß der Fels nicht in der Richtung seiner Adern, sondern quer durch dieselben gespalten ist.“ (Beschreibung über Jerusalem)
Zitat aus https://katholischglauben.info/jesu-tod-vom-erdbeben-und-oeffnen-der-graeber/