Zusammenfassung
Der Babylonische Talmud ist eines der zentralen Werke des Judentums. Er ist eine riesige Sammlung von Diskussionen, Auslegungen und Gesetzen, die über Jahrhunderte hinweg von rabbinischen Gelehrten erarbeitet wurden.
🧱 Aufbau:
- Mischna: Die Grundlage – eine Sammlung jüdischer Gesetze (Halacha), ca. 200 n. Chr. zusammengestellt.
- Gemara: Die rabbinischen Diskussionen und Kommentare zur Mischna – im Babylonischen Talmud ca. 500 n. Chr. abgeschlossen.
Zusammen bilden Mischna + Gemara den Talmud.
📍 Entstehung:
- Entstand in Babylonien (heutiger Irak), wo eine große jüdische Gelehrtentradition bestand.
- Abgeschlossen etwa im 5. bis 6. Jahrhundert n. Chr.
🧠 Inhalt:
- Rechtliches (Halacha): z. B. Speisegesetze, Ehe, Sabbat, Zivilrecht
- Geschichten (Aggada): Gleichnisse, Ethik, Theologie, Humor, Visionen
- Diskussionen: oft sehr ausführlich, mit verschiedenen Meinungen und Widersprüchen
🕯️ Bedeutung:
- Der Babylonische Talmud ist maßgeblich für die Ausübung des rabbinischen Judentums bis heute.
- Er prägt die religiöse Praxis, Rechtsprechung und Denkweise vieler jüdischer Gemeinschaften.
- Studieren des Talmud gilt als eine der höchsten Formen jüdischen Lernens.
📚 Umfang:
- Umfasst 63 Traktate in 6 Ordnungen
- Insgesamt über 6.200 Seiten (in der klassischen Druckausgabe)
- Der Jerusalemer Talmud ist ein anderes, früher entstandenes Werk – aber der babylonische ist ausführlicher und einflussreicher.