Marcus Antonius Felix war römischer Statthalter (Prokurator) von Judäa etwa von 52 bis 59 n. Chr. Er stammte aus dem Freigelassenenstand; er und sein Bruder Pallas warenehemalige Sklaven, die später am kaiserlichen Hof großen Einfluss gewannen.
Politische Rolle
Felix wurde von Kaiser Claudius eingesetzt. Er gilt als geschickter, aber harter Verwalter. Zeitgenössische jüdische Quellen – besonders Josephus – beschreiben seine Amtszeit als von Unruhen und Aufständen geprägt, u. a. durch Zeloten und verschiedene messianische Bewegungen.
Bekannte Ereignisse
Gerichtsverhandlung gegen den Apostel Paulus (Apg 23–24):
Paulus wurde von Felix angehört, aber nicht freigelassen, weil Felix sich Bestechungsgeld erhoffte.
Der jüdische Historiker Josephus wirft Felix vor, die Situation in Judäa durch Gewalt und Korruption verschlechtert zu haben.
Felix wurde später wegen Amtsmissbrauchs in Rom angeklagt, aber sein Bruder Pallas rettete ihn vor Verurteilung.
Biographische Hinweise
Er heiratete Drusilla, die Tochter von Herodes Agrippa I.
Seine Herkunft aus dem Sklavenstand und sein späterer Aufstieg sind im römischen Reich ungewöhnlich und wurden von Zeitgenossen kritisch betrachtet.
Biblische Erwähnung
Felix erscheint im Buch der Apostelgeschichte, besonders in Kapitel 24, wo Paulus ausführlich vor ihm spricht.