Schmul kommt zum Rabbi: „Rabbi“, klagt er „Es ist furchtbar. Kommst
Du zu einem armen Menschen, er ist freundlich zu Dir, er hilft wo er
kann. Gehst Du zu einem Reichen, er sieht Dich nicht ein mal an. Was
ist das nur mit dem Geld, dass es den Menschen so hart macht?“
„Mein Sohn“, sprach der Rabbi, „Lass es mich Dir erklären. Gehe hier
ans Fenster und sag mir was Du siehst.“
„Ich sehe eine Frau mit Ihrem Kind. Ich sehe einen Wagen, er fährt
zum Markt.“
„Nun schau in diesen Spiegel. Was siehst Du nun?“
„Natürlich mich selber.“
„Siehst Du? Das Fenster ist aus Glas und der Spiegel ist aus Glas.
Kaum tust Du etwas Silber dahinter, siehst Du – nebbich – nur noch
Dich selber.“
Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch kommt! 2 Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden; 3 euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen! 4 Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, der aber von euch zurückbehalten worden ist, er schreit, und das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen! 5 Ihr habt euch dem Genuss hingegeben und üppig gelebt auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag! 6 Ihr habt den Gerechten verurteilt, ihn getötet; er hat euch nicht widerstanden.
Jakobus 5.1 – 6