Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich sieben Mal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wiederhergestellt, und du wirst rein werden!
2. Könige 5.10
Naaman hatte seine eigene Vorstellung darüber, wie seine Heilung vonstattengehen sollte und war bereit, eine große Summe dafür zu bezahlen. Er hatte sich ja bereits ziemlich erniedrigt, um geheilt zu werden. Er folgte dem Ratschlag einer einfachen Magd, er bat im Land des geschlagenen Feindes um einen Gefallen und hielt nun mit seinem Gefolge vor dem bescheidenen Haus Elisas. Gewiss konnte nicht mehr Herablassung erwartet werden! Aber er musste sich noch tiefer demütigen, bevor Gott ihm begegnen konnte. Das Fleisch verabscheut diese Herabsetzung seit jeher. Eine mühsame Pilgerreise, eine schwere Verpflichtung oder eine hohe Geldsumme gefallen dem Fleisch heutzutage besser als Gottes einfache Bedingung der Errettung allein durch Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Menschliche Mittel geben dem Fleisch die Ehre. Gottes Plan jedoch ist die absolute Erniedrigung des Fleisches: „damit sich vor Gott kein Fleisch rühme“ (1. Korinther 1.29).
Die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments, verwendet hier für waschen das Wort baptizein, das später im griechischen geschriebenen Neuen Testament die christliche Taufe bezeichnete, die ebenfalls mit dem Fluss Jordan assoziiert wird; daher wurde die Geschichte von Christen oft als typologische Vorwegnahme der Taufe der Heidenvölker verstanden.