Jakobus (Bruder Jesu)

Zusammenfassung

Jakobus der Bruder Jesu (auch Herrenbruder) wird von Paulus als „der Bruder des Herrn“ bezeichnet (Galater 1.19). Er steht in Markus 6.3 und Mattäus 13.55 als Erster in der Reihe der vier Brüder Jesu ; daraus kann geschlossen werden, dass er der älteste Jesusbruder war.

Er war bei denen die fragten ob er den Verstand verloren hat? Markus 3.21;31–35.

(…)

Jedenfalls glaubte er am Anfang noch nicht an ihn obwohl er seine Wunder sah Joh 7,1–10.
Im Hinblick auf 1. Korinther 15.7 wird zumeist angenommen, dass Jakobus nach einer Auferstehungserscheinung zum Glauben gekommen ist.

Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln.

In Apostelgeschichte 1.14 erscheinen die Brüder Jesu im Kreis der Gläubigen und Paulus trifft bei seiner ersten Jerusalemreise im Jahr 35 n. Chr. neben Petrus auch Jakobus (Gal 1,19 ELB).


Obwohl er als einer von Vieren (neben Petrus, Maria Magdalena und Paulus) eine zusäätzliche Offenbarung hatte, spielte er offenbar in der Jerusalemer Gemeinde unter der Leitung des Petrus keine besonders herausragende Führungsrolle.

Erst als während der Verfolgung durch König Herodes Agrippa I. im Jahr 42 n. Chr. der Zebedaide Jakobus getötet wurde und Petrus aus Jerusalem floh, übernahm Jakobus die Leitung der Gemeinde. Dies legt sowohl der Auftrag des Petrus in Apg 12,17 ELB nahe als auch die Berichte über das Apostelkonzil um das Jahr 48 n. Chr. In den biblischen Berichten zu dieser Versammlung wird Jakobus als herausragende Führungspersönlichkeit der Gemeinde gezeichnet.

Paulus nennt ihn in Galater 2.9 neben Petrus und Johannes eine der drei „Säulen“ der Jerusalemer Gemeinde und in Apg 15,13 ELB tritt er mit Autorität in die Debatte ein.
Mit großer Wahrscheinlichkeit übernahm er nach dem Weggang des Petrus nach Antiochia um 49/50 n. Chr. die alleinige Leitung: Als Paulus etwa 58 n. Chr. nach Jerusalem kam, um die Kollekte der Missionsgemeinden zu überbringen, wurde er von Jakobus und den Ältesten empfangen (Apg 21,18 ELB).


Vermutlich im Jahr 62 n. Chr. berief der sadduzäische Hohepriester Hannas II. das Synhedrium ein, um laut Flavius Josephus Jakobus und einige andere der Gesetzesübertretung anzuklagen und zur Steinigung zu verurteilen. Das Urteil wurde vollstreckt, obwohl die Pharisäer im Rat protestierten und schließlich auch beim römischen Statthalter Albinus die Absetzung Hannas’ erreichten. Da im Jahr 62 n. Chr. ein Wechsel des Prokurators von Judäa von Porcius Festus hin zu Lucceius Albinus stattfand und Albinus den Hohenpriester nach der pharisäischen Intervention absetzte, ist es wahrscheinlich, dass Hannas als Hoherpriester in dieser Vakanzzeit sich und dem Synhedrium das ius poenae capitis widerrechtlich angeeignet hatte.

Jakobus’ Nachfolger in der Leitung der Jerusalemer Urgemeinde wurde nach Eusebius (Euseb, HE III 11) Simeon, Sohn des Kleopas und naher Verwandter (eventuell ein Vetter) Jesu.