Am 22. September 1949 wurde Bruce Springsteen geboren, ein Junge aus New Jersey. Vater Busfahrer, Mutter Sekretärin, Bildungschancen keine, Schule abgebrochen. Für seine einfachen Eltern war es normal, nicht mehr zu wollen, als vor dem Fernseher zu sitzen. Heute würde man sagen, Bruce Springsteen stammt aus einer typischen Hartz-IV-Familie. Bruce Springsteen ist der Sänger des armen, guten Amerikas, das für Menschenrechte steht, für das Gute. Aber nicht für das Beste.
Am Ende eine seiner Konzerte der letzten Tournee sagte Bruce Springsteen:
„Die Seele ist eigensinnig. Sie löst sich nicht so schnell auf. Seelen bleiben. Hier in der Luft, im leeren Raum, in den verstaubten Wurzeln, auf den Bürgersteigen, von denen ich jeden Zentimeter kannte als Kind, wie meinen eigenen Körper, und in den Liedern, die wir singen. Deswegen singen wir.“
In seiner Autobiographie, die 2017 unter dem Titel „Born to Run“ herauskam, schrieb der Musiker:
„Ich nehme nicht sehr oft an meiner Religion teil, aber ich weiß, irgendwo tief in meinem Inneren gehöre ich weiter dazu. In dieser Welt finde ich den Anfang meiner Songs. Im Katholizismus ist diese Poesie, die Gefahr und die Dunkelheit, die mein Innerstes widerspiegelt.“
Im letzten Part seiner Live-Show spricht der „Boss“ auch über seinen katholischen Hintergrund. Er sei „im Schatten einer alten Kirche“ aufgewachsen und katholisch erzogen worden.
„Ihr wisst ja, was man über Katholiken sagt: Man kommt da nicht raus. Die Bastarde haben dich fest im Griff. Sie haben ihre Arbeit gut gemacht.“
Als Kind habe er die erlernten Gebet oft gebetet. Und so beendet er seinen zweieinhalbstündigen Auftritt mit dem Vaterunser. Und es ist mucksmäuschenstill, als Springsteen mit den Worten schließt:
Und möge Gott euch segnen, eure Familien und all jene, die ihr liebt. Danke, dass ihr da wart.“