Seit den Tagen des großen Rechtens und königlichen Sterbens aber hatte Jirmijah den Herrn nicht lieb, sondern zürnte ihm grimmig und vermeinte, ihn herzlich zu hassen. Er beschloß ohne Aufschub, die Berufung zum Künder aufzukündigen und Urlaub zu nehmen für immer. Doch Aufkündigung allein war nicht genug. In seinem eigenen Lande hätte der Herr ihn stets von neuem übermannt. Jirmijah mußte daher außer Landes gehn, dorthin, wo Adonais Stimme unter fremden Menschen und Zungen schwächer sein und ihm Frieden lassen würde. In der Nacht, die dem Tode Josijahs folgte, tauchte er im Vaterhause zu Anathot auf und sprach als ein sehr Verstörter zu seiner Mutter von der Flucht, die er plante und daß er sich hinwegheben werde von hier für alle Tage. Die Augen Abis aber blieben trocken trotz solcher Reden und sahen Jirmijah fest an: »Jüngster Sohn … Ich sorge mich nicht … Ich werde dich wiedersehn … Denn Er hat größere Gewalt über dich als du …« Der Unergründliche aber wandte keine Gewalt an. Er schien die Kündigung anzunehmen, den Urlaub zu gewähren, ja durch planvolle Lenkung und Fügung der nächsten Ereignisse einem Ausgesonderten die Wege der Flucht bereitwillig zu ebnen.