Verweise
Zusammenfassung
Der Gnostizismus entstand im späten 1. Jahrhundert n. Chr. in nichtrabbinischen jüdischen und frühchristlichen Sekten. Bei der Entstehung des Christentums legten verschiedene sektiererische Gruppen, die von ihren Gegnern als „Gnostiker“ bezeichnet wurden, den Schwerpunkt auf die spirituelle Erkenntnis (Gnosis) des göttlichen Funkens im Innern gegenüber dem Glauben (Pistis) an die Lehren und Traditionen der verschiedenen christlichen Gemeinschaften. Der Gnostizismus unterscheidet zwischen dem höchsten, unerkennbaren Gott und dem Demiurgen, dem „Schöpfer“ des materiellen Universums. Die Gnostiker betrachteten diese persönliche Erkenntnis als den wesentlichsten Teil des Erlösungsprozesses, im Gegensatz zdazu steht die christliche Lehre der Sündenvergebung durch Jesus.
Im Gnostizismus wurde die biblische Schlange im Garten Eden gepriesen und ihr dafür gedankt, dass sie Adam und Eva die Erkenntnis (Gnosis) brachte und sie dadurch von der Kontrolle des bösartigen Demiurgen befreite. Die gnostischen christlichen Lehren stützen sich auf eine dualistische Kosmologie, die den ewigen Konflikt zwischen Gut und Böse impliziert, und eine Vorstellung von der Schlange als dem befreienden Erlöser und Überbringer von Wissen an die Menschheit im Gegensatz zum Demiurgen oder Schöpfergott, der mit dem Jahwe der hebräischen Bibel identifiziert wird.
Einige gnostische Christen (z. B. die Marcioniten) betrachteten den hebräischen Gott des Alten Testaments als den bösen, falschen Gott und Schöpfer des materiellen Universums und den unbekannten Gott des Evangeliums, den Vater Jesu Christi und Schöpfer der geistigen Welt, als den wahren, guten Gott.
Yaldabaoth wird als der bösartige Demiurg und falsche Gott des Alten Testaments betrachtet, der das materielle Universum geschaffen hat und die Seelen in physischen Körpern gefangen hält, die in der von ihm geschaffenen Welt voller Schmerz und Leid gefangen sind.
Allerdings betrachteten nicht alle gnostischen Strömungen den Schöpfer des materiellen Universums als von Natur aus böse oder bösartig. Manche glaubten zum Beispiel, dass der Demiurg lediglich ein unwissend und unfähiger Schöpfer ist, der versucht, die Welt so gut wie möglich zu gestalten, dem aber die nötige Macht fehlt, um ihre Güte zu bewahren.
Yaldabaoth wird vor allem in den archontischen, sethischen und ophitischen Schriften der gnostischen Literatur erwähnt von denen die meisten in der Bibliothek von Nag Hammadi entdeckt wurden.
Im Apokryphon des Johannes ist Yaldabaoth“ der erste von drei Namen des herrschenden Archons, zusammen mit Saklas und Samael. In Pistis Sophia hat er seinen Anspruch auf die Herrschaft verloren und quält in den Tiefen des Chaos zusammen mit 49 Dämonen die frevelhaften Seelen in einem glühend heißen Pechstrom. Hier ist er ein löwengesichtiger Archon, halb Flamme, halb Finsternis. Yaldabaoth erscheint als rebellischer Engel sowohl im apokryphen Judas-Evangelium als auch in dem gnostischen Werk Hypostasis of the Archons.
im Videospiel Assassin’s Creed Valhalla (2020) werden die Namen Yaldabaoth, Saklas und Samael als einzelne Mitglieder der Isu, einer uralten und hochentwickelten Spezies, erwähnt. Bekannt als der „Vater des Verstehens“, die „Mutter der Weisheit“ und die „Heilige Stimme“, war die Triade für die frühen Phasen des Projekts Anthropos, der Erschaffung der Menschheit,