Weshalb boten die jüdischen religiösen Führer für den Verrat Jesu nur 30 Silberstücke?

Da ging einer der Zwölf namens Judas Ischariot hin zu den obersten Priestern und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie setzten ihm 30 Silberlinge fest.

Matthäus 26,14-15

Judas wurden 30 Silberstücke (etwa 100 Euro) für den Verrat Jesu angeboten. Die religiösen Führer setzten wahrscheinlich diesen Preis fest, um ihre Verachtung gegenüber Jesus zum Ausdruck zu bringen und zu zeigen, wie gering sie ihn einschätzten.

Gemäß 2. Mose 21,32 betrug der Preis für einen Sklaven 30 Schekel. Sacharja wurde für seine Arbeit als Hirte für das Volk mit „dreißig Silberstücken“ entlohnt. Gott verschmähte diesen geringen Lohn und betrachtete ihn als etwas, womit das untreue Volk zum Ausdruck brachte, wieviel Gott ihm wert war.

Da sprach ich zu ihnen: Wenn es gut ist in euren Augen, so gebt mir meinen Lohn; wenn aber nicht, so lasst es bleiben! Da wogen sie mir meinen Lohn ab, 30 Silberlinge. 13 Aber der HERR sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wertgeachtet worden bin!

Sacharja 11,12-13

Da die religiösen Führer also für Jesus nur 30 Silberstücke bezahlten, zeigten sie, daß er ihnen nicht viel wert war. Gleichzeitig erfüllten sie Sacharja 11:12 und behandelten Gott mit Geringschätzung, indem sie mit seinem Vertreter, den er gesandt hatte, um Israel zu hüten, auf die erwähnte Weise verfuhren. Der korrupte Judas war mit dem Preis „einverstanden, und er begann eine gute Gelegenheit zu suchen, ihn abseits von der Volksmenge an sie zu verraten“ (Luk 22:6).