Einige versuchen, den biblischen Schöpfungsbericht mit heidnischen Mythen in Verbindung zu bringen wie dem bekannten babylonischen Schöpfungsepos. Eigentlich gab es im alten Babylon mehrere Schöpfungsgeschichten, doch bei der zu Bekanntheit gelangten Geschichte handelt es sich um einen Mythos, der mit Marduk, dem nationalen Gott der Babylonier, zu tun hat. Er nennt sich enuma elis. Das bedeutet als oben der Himmel noch nicht genannt war.
Diese Erzählung ist 10 Tontafeln niedergeschrieben. Kurzgefaßt berichtet die Geschichte von der Existenz der Göttin Tiamat und des Gottes Apsu, die zu Eltern anderer Gottheiten wurden. Die Handlungen dieser Gottheiten empfand Apsu als so bedrückend, daß er beschloß, sie zu vernichten. Doch wurde Apsu von Ea, einer dieser Gottheiten, getötet, und als Tiamat Apsu rächen wollte, wurde sie von Eas Sohn Marduk getötet, der dann ihren Leib entzweiteilte und aus der einen Hälfte die Luft formte und die andere Hälfte bei der Errichtung der Erde verwendete. Danach erschuf Marduk unter anderem (mit Eas Hilfe) die Menschheit, wobei er das Blut Kingus, eines anderen Gottes und Führers der Horden Tiamats, verwendete.
Die Unterschiede zwischen den zwei Schöpfungsberichte sind so eklatant, dass jede Vergleichbarkeit eigentlich ausschaltet. Die Ähnlichkeiten beschränken sich auf die fünfte Karte, wo die Erde geschaffen wird.
Gleichwohl wird überall und insbesondere in der theologischen Ausbildung gelehrt der biblische Bericht sei vom babylonischen abgeschrieben und erst während der babylonischen Gefangenschaft in Abgrenzung zu diesem ( Entstehung des Monotheismus) entwickelt worden.