Nachdem Jesus durch die Hohen Priester in Jerusalem verhaftet worden war und vor Pilatus, den Statthalter von Judäa vorgeführte worden war, erwies sich dieser als guter Beamter. Denn er prüfte zuerst, ob er überhaupt zuständig sei. Und siehe da, das behauptete Vergehen hatte sich in Galiläa ereignet. Für Galiläa war aber Herodes Antipas zuständig.
Als Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. 7 Und als er hörte, dass er aus dem Herrschaftsgebiet des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch selbst in Jerusalem war.
Lukas 23,6-7
Herodes freute sich, dass ihm Jesus vorgeführt wurde, denn er hatte viel von ihm gehört. Und insgeheim hoffte er ein Wunder von Jesus zu sehen.
Das Gespräch verlief aber anders als er es sich ausgemalt hatte.
Jesus aber antwortete ihm auf alle seine Fragen kein Wort.
Lukas 23,9
Bisher war Jesus durch Israel gezogen. Wer auch immer zu ihm kam, er hatte niemand zurückgestoßen, so schuldig er auch gewesen war. Aber Herodes antwortet er kein Wort, obwohl ihm dieser als Richter gegenüber trat.
Eigentlich müßte man sagen, weil ihm dieser als Richter gegenüber trat. Auf diesem Weg wird Gott keine Antwort geben.
Wenn wir Jesus als Richter gegenüber treten, dann antwortet er nicht. Auch wenn wir denken, wir hätten die Macht oder das recht dazu. Das geht ganz schnell. Wenn wir denken, dass wir gerechtfertigt vor ihn treten und nun ist er uns eine Antwort schuldig. Oder ein Wunder. Eine Heilung.
Oder wenn wir ihm drohen, wie es Herodes getan hat. Wenn du das nicht tust, kann ich nicht mehr glauben. Dann werde ich meine christlichen Aktivitäten einstellen. Dann wirst du mich als wichtigen Zeugen verlieren.
Genau mit dieser Haltung ist Herodes Jesus gegenüber getreten. Jesus hat sich nicht erpressen lassen und Herodes hat ihn verspottet. Weil er nicht so gehandelt hat, wie es sich Herodes vorgestellt hat.