Johannes erwähnt sich in seinem Evangelium nie mit Namen. Er wird entweder als einer der Söhne des Zebedäus bezeichnet oder als der Jünger, den Jesus liebte.
Im Gegensatz zu den Schreibern der anderen Evangelien nennt er Johannes den Täufer nur „Johannes“. Das war für jemand mit dem gleichen Namen natürlicher, da niemand missverstehen konnte, wen er meinte. Andere hätten einen Zunamen, einen Titel oder eine andere nähere Bezeichnung gebrauchen müssen, um zu zeigen, wen sie meinten, wie Johannes dies tut, wenn er von einer der beiden Marias spricht (Johannes 11,1, 2; 19,25; 20,1).
Betrachtet man den Bericht des Johannes unter diesem Gesichtspunkt, so erkennt man ohne weiteres, dass der ungenannte Gefährte des Andreas, den Johannes der Täufer mit Jesus Christus bekannt machte, er selbst war (Johannes 1,35-40). Nach der Auferstehung Jesu lief Johannes Petrus voraus, als sie zur Gruft eilten, um festzustellen, ob der Bericht, dass Jesus auferstanden sei, stimmte (Johannes 20,2-8).
Am Abend desselben Tages durfte er den auferstandenen Jesus sehen (Johannes 20,19; Lukas 24,36), und in der darauffolgenden Woche sah er ihn nochmals (Johannes 20,26).
Er gehörte zu den sieben, die sich wieder der Fischerei zuwandten und denen Jesus erschien (Johannes 21,1-14). Johannes ging nach der Auferstehung Jesu auch zu dem Berg in Galiläa und hörte persönlich das Gebot: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (Matthäus 28,16-20).