Das Judendekret des Kaisers Claudius

Bar Hebräus, ein mittelalterlicher syrischer Gelehrter, berichtet in einem seiner Werke, dass aufgrund einer Volkszählung festgestellt wurde, dass im Jahre 41 n. Chr. 6.944 0000 Juden im Römischen Reich lebten. Das sind circa 10 % der Gesamtbevölkerung. Die Auferstehung Jesu, die ungefähr im Jahre 32 n. Chr. geschah, wirbelte diese Gemeinschaft so durcheinander, dass sich Kaiser Claudius schon 10 Jahre später sogar im weit entfernten Rom nicht mehr in der Lage sah, den Konflikt zwischen Juden und Judenchristen zu befrieden.

Von Gary Todd from Xinzheng, China – Claudius als Jupiter, 1. Jahrhunder, Round Hall by Michelangelo Simonetti, Vatican Museum, PDM-owner

Ohne eine konkrete Begründung zu nennen, berichtet Cassius Dio, dass Kaiser Claudius – anders als noch sein Vorgänger Tiberius (14–37 n. Chr.) – die Juden, obwohl er dies offensichtlich gewollt hat, aufgrund ihrer großen Anzahl nicht aus Rom ausweisen konnte.

“Die Juden, deren Zahl sich wieder so vermehrt hatte, dass es bei ihrer Menge, schwierig gewesen wäre, sie ohne Unruhen aus der Stadt zu verweisen, vertrieb er zwar nicht, er befahl ihnen aber, bei ihrer überkommenen Lebensweise zu bleiben”Cassius Dio 66.6.6 für die Zeit 41 (Schnabel, Urchristliche Mission)

Der Erlass datiert auf das Jahr 41 n. Chr.

Später, im Jahr 49 n. Chr. oder früh im Jahre 50 n. Chr. . (in seinem 9. Regierungsjahr) scheinen die Auseinandersetzungen (die Bibel berichtet an vielen Stellen über die Übergriffe der Juden auf die Nachfolger Jesu) aber so groß gewordenj zu sein, dass er ein Dekret erlies, dass „alle Juden aus Rom wegziehen sollten“. Der römische Biograph und Historiker Sueton bestätigt, daß Claudius die Juden aus Rom vertrieb, wobei Claudius noch davon ausging, dass es sich bei den Christen um Juden handelt.

Die Juden, die, von Chrestus aufgehetzt wurden und fortwährend Unruhen erregten, vertrieb er aus Rom. (Iudaeos impulsore Chresto assidue tumultuantis Roma expulit.)Sueton Claudius 25,4

Die beiden Dekrete zeigen, dass bereits im Jahre 41, also circa 10 Jahre nach der Kreuzigung Jesu, sich so viele Juden als Nachfolger Jesu zu erkennen gaben, dass die Auseinandersetzung zwischen Juden und Christen Kaiser Claudius dazu bewog, sich damit zu beschäftigen. Die Auferstehung, geschehen am äußersten Rand des römischen Imperiums, durchzuckte die Geschichte des Reiches wie ein Blitz. Knapp 10 Jahre später sah sich Claudius offensichtlich nicht mehr in dier Lage, die Auseinandersetzung durch seine militärische Macht zu befrieden und er entschloss sich trotz des Risikos von Unruhen, die Juden, zu denen er auch noch die Christen zählte, zu vertreiben.

Aufgrund dieser angeordneten Vertreibung verließen die beiden jüdischen Christen Aquila und Priscilla Rom und ließen sich in Korinth nieder. Dort lernten sie kurz nach ihrer Ankunft den Apostel Paulus kennen, der vermutlich im Herbst des Jahres 50 n. Chr. in Korinth eintraf.

Danach aber verließ Paulus Athen und kam nach Korinth. Und dort fand er einen Juden namens Aquila, aus Pontus gebürtig, der vor Kurzem mit seiner Frau Priscilla aus Italien gekommen war, weil Claudius befohlen hatte, dass alle Juden Rom verlassen sollten

Apostelgeschichte 18,1-2

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