Tacitus über den Brand Roms

Der römische Historiker Publius Cornelius Tacitus (ca. 58–120 n. Chr.) berichtet im Zusammenhang mit dem verheerenden Brand Roms im Jahr 64 n. Chr. vom Versuch des Kaisers Nero, die Schuld für diese Katastrophe auf die Christen abzuwälzen

File:Hubert Robert – The Fire of Rome

Damit belegt Tacitus, dass es schon in den 60er Jahren des ersten Jahrhunderts Christen in Rom gab, die Nero deshalb als Sündenböcke benutzen konnte: Doch weder durch menschliche Hilfe, weder durch kaiserliche Spendungen, noch durch Sühnungen der Götter ließ sich der Schimpf bannen, dass man glaubte, es sei die Feuersbrunst befohlen worden. Um daher dieses Gerede zu vernichten, gab Nero denen, die, durch Schandtaten verhasst, das Volk Christen nannte, die Schuld und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen.

Der, von welchem dieser Name ausgegangen, Christus, war, als Tiberius regierte, vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden, und der für den Augenblick unterdrückte verderbliche Aberglaube brach nicht nur in Judäa, dem Vaterland dieses Unwesens, sondern auch in Rom, wo von allen Seiten alle nur denkbaren Gräuel und Abscheulichkeiten zusammenfließen und Anhang finden, wieder aus.29 Es ist aus seiner Darstellung spürbar, dass Tacitus keine Zuneigung für die Christen empfand. Gerade dadurch sind seine Aussagen über ihre Verfolgung durch Kaiser Nero sowie seine Hinweise auf Jesus und seine Kreuzigung unter Pontius Pilatus historisch so wertvoll.