Was der Mensch vor Gott ist, das ist er, und nicht mehr

„Was der Mensch vor Gott ist, das ist er, und nicht mehr“, (Franz von Asissi). Weder Besitz noch Geld, weder Macht, Ruhm noch prunkvolle Kleidung oder Titel können letztlich darüber hinwegtäuschen, dass der Mensch arm, abhängig und angewiesen ist und bleibt, jeder Mensch. Er gewann eine Freiheit, die er bis dahin nicht gekannt hatte. Indem er die Maske des Unabhängigen, Reichen und Überlegenen ablegte, war er frei vom üblichen Konkurrenzdenken, von der Gier nach materiellen Gütern und gesellschaftlicher Anerkennung, die das Leben, bewusst oder unbewusst, so beherrschend bestimmen.

Seine Armut war entwaffnend, ja demaskierend. Unter ihrer Gestalt kommunizierte er ganz unmittelbar mit allen, die sich der gleichen Wirklichkeit ausgesetzt sahen: ihrer Endlichkeit und Schuld, ihrer unerfüllten Suche nach Liebe und Anerkennung, nach Sinn und Glück. Die Armut bescherte ihm jene Sensibilität und Aufmerksamkeit für den Menschen, die sich letztlich nur mit Zärtlichkeit umschreiben lässt; vor allem aber jene Form von Solidarität, die sich nicht nur erklärt und auch nicht im Abstand oder von oben herab geschieht. Heinz Josef A.

Dass ich Liebe bringe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Herr lass du mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern,
dass ich andere tröste,
nicht dass ich verstanden werde, sondern,
dass ich andere verstehe,
nicht dass ich geliebt werde, sondern,
dass ich andere liebe

Denn wer gibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.