Wir, Ferdinand, von Gottes Gnaden, Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches… gebieten, daß hinfort niemand … den anderen befehden, bekriegen, berauben … und belagern soll, … sondern ein jeder soll dem anderen in echter Freundschaft und christlicher Liebe begegnen … Und damit solcher Friede auch trotz der Religionsspaltung …desto beständiger … erhalten werden möchte…, so soll die strittige Religion nicht anders als durch christliche, freundliche, friedliche Mittel und Wege zu einhelligem, christlichem Verständnis und Vergleich gebracht werden.“
25.09.1555: Auf dem Reichstag in Augsburg schließt Kaiser Karl V. mit seinen etwa 250 Landesfürsten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation einen Religionsfrieden. Der Reichstagsbeschluss stellt die Lutheraner den Katholiken gleich, sichert den Ländern „Religionsfreiheit“ und schafft die Todesstrafe für Ketzer ab.
Der Vertrag geht als Augsburger Reichs- und Religionsfrieden in die Geschichtsbücher ein.
Er war jedoch nur ein fauler Kompromiss, um die machtpolitischen Auseinandersetzungen während der Reformationszeit zu beenden. Er hält nur 63 Jahre. 1618 bricht in Europa der bis dahin größte und schrecklichste Krieg los: Der Dreißigjährige Krieg.
Und die sogenannte „Religionsfreiheit“ galt nur für den jeweiligen Landesfürsten. Seine Untertanen mussten seine Konfession annehmen – also entweder die lutherische oder die katholische.
Aber die Mitgliedschaft rettete natürlich niemanden vor Gottes Gericht. Retten kann uns nach den Aussagen des Neuen Testaments nur der Glaube an Jesus Christus. Und das ist immer die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen.
Jemandem eine Kirchenmitgliedschaft überzustülpen ist meines Erachtens nicht hilfreich, sondern eher hinderlich. Wer damals diese Entscheidung (, auch Bekehrung genannt,) getroffen hat und sich nicht der jeweiligen Konfession anschließen wollte, wurde weiterhin zum Glaubensflüchtling.
Heute ist Religionsfreiheit ein Grundrecht, und das sollten wir uns auch von niemandem nehmen lassen. Diese Freiheit bedeutet jedoch auch Verantwortung. Deshalb sollten wir die Grundaussagen der Bibel kennen. Sonst bleiben wir manipulierbar.