Einführung
Die Geschichte des Flüchtlings ist eine Lüge, denn aus 1. Samuel 31 wissen wir, dass sich Saul selbst mit dem Schwer getötet hat und sein Waffenträger nach ihm. Es ging dem Mann offensichtlich darum die Seiten zu wechseln und dann bei David mit seiner Geschichte und den Beweisen Karriere zu machen. Er kannte David überhaupt nicht. Die Klage Davids in Vers 11 muss ein Schock für ihn gewesen sein. Bei David ist nichts von Häme oder Triumph über die Neiderlage des Volkes Gottes. Wie Jeremia, der im Angesichts der Niederlage ein neues Bibelbuch schrieb, die Klagelieder.
1 Und es geschah nach dem Tod Sauls, als David von der Schlacht gegen die Amalekiter zurückgekommen und zwei Tage lang in Ziklag geblieben war; 2 und es geschah am dritten Tag, siehe, da kam einer aus dem Heer Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Erde auf dem Haupt. Und als er zu David kam, warf er sich zur Erde und verbeugte sich. 3 David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heer Israels entflohen! 4 Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch! Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot! 5 David aber sprach zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher weißt du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind? 6 Und der junge Mann, der ihm dies sagte, sprach: Ich kam zufällig auf das Bergland von Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer, und siehe, Streitwagen und Reiter jagten hinter ihm her. 7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich! 8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter! 9 Da sprach er zu mir: Tritt doch her zu mir und töte mich; denn Verwirrung hat mich ergriffen, während ich noch bei vollem Bewusstsein bin! 10 Da trat ich auf ihn zu und tötete ihn; denn ich wusste wohl, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm die Krone von seinem Haupt und die Spange von seinem Arm; und ich habe sie hergebracht zu dir, meinem Herrn! 11 Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren; 12 und sie stimmten die Totenklage an und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durch das Schwert gefallen waren. 13 Und David sprach zu dem jungen Mann, der ihm dies berichtet hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters. 14 Und David sprach zu ihm: Wie? Du hast dich nicht gefürchtet, deine Hand an den Gesalbten des HERRN zu legen, um ihn zu verderben? 15 Und David rief einen seiner jungen Männer und sprach: Tritt herzu und erschlage ihn! Und er schlug ihn, dass er starb.
16
Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei auf deinem Haupt! Denn dein Mund hat gegen dich selbst gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet!
Das Urteil war falsch. David hat zu schnell entschieden. Später wurde im Judentum festgeschrieben, dass niemand auf sein eigenen Urteil hin verurteilt werden.
Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll; er soll nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden.“
5. Mose 17,6
Deswegen war auch das urteil gegen Jesus, das lediglich auf seine Selbstbezichtigung hin, er sei der Messias, erging, nicht mit dem Gesetz vereinbar.